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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 23.1905

DOI Artikel:
Geschichte des ehemaligen Franziskanerinnenklosters zu Unlingen, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18110#0124

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116

Darzu wir die erweltcn schwester uns und unser
nachkominenden.ernstlich verbunden Hand mit ge-
lüpt der regel und ouch mit dem brief den wir
alle gelvbent ze halten die innen sind und die
hie nach kommend in dis; Hns und ist also ge-
ordnet, das kein schwester uss den, hnß gang an
vrlanb der mutter vntz ir Urlaub wirt geben. So
sol si sagen wohin sie welle vmb das der
schwester» gutter leinibd nit gekrenkt werd von
vnbehnttenl vssker ivelche schwester ouch vnfridlich
ivire und zwütend (zwürend) gemant ward und
sich nit berssreti und cs dein obren von der er-
bersten und eitesten ins hns; geclagt wird so sol
er sie haisscn uss den; hns gan, und ellas das
darinn laussen das si darin» gebracht hat oder
hin in koincn sol von iren wägen wan das man
ir den mantel uff das hopt gebe vnd sol si lassen
gan und das sol si tun an widcrred und welche
schwester über das vrlob der mutter vssbelib oder
anderschwahin gienge wnn si gehaissen wird an
redlich sach oder der mutter willen der sol auch
also beschechen als vorgcschribcn statt sie ent-
schuldig dem sichtagen und redlich sach, dar mit
die schwester» wol bcnüge. Ouch welche schwester»
des hns haimlichait davon den schwester» vngc-
limpff oder leinibd möcht kvmen vsswendig dem
hns; saitte es wäre gen gaistlichcn oder welt-
lichen an der mutter wissen die sol man schwär-
lich bnssen vntz an der schwester gnad, die damit
gedruckt und beschwärt ist. Es ist auch von uns
allen gelopt und sol es ain yetlichc geloben die
zu uns kompt in das hns das st) uss dem hns;
nieinen erben sol so gott über sp gebnt, man
ivas die schwester» laussen nach irem tod das sol
dem hns bcliben. Und wellend wir auch das
knin schwestrcn empfangen werde in diß hnß die
ain Herren Hab si sol fry sin vnd ledig. Ouch
welche schwester wider den brief fräuentlich tätig,
di sol von dein hns geschaidcn werden in der
obgeschribncn wiS. Und ze vrknnd vnd stättcr
sicherhait aller vorgeschribner ding so hat der er-
wirdig gaistlich Herr vnd Bruder Johanns Gutz-
berg Guardian vnd penitentziar in dem Bar-
füssen Closter ziie Costentz sin aigen Jnsigel von
unser gebetten wägen offenlich gehenckl an disen
brief der geben ist vsf den ersten Tag des höw-
monatz den nian nempt ze latin Jnlins in dem
Jar do inan znlt von der gebnrt christi Tnsend
vierhundert sechzig vnd ain Jar."
-Vicarius Kevereuckissimi in cbristo ^>stris
et Domini Domini Ilaiurici ckei et apostolicc
seckis gcatia Dpiscopi Lonstantiensis in spiri-
luulibus generalis. llniuersis presentium in-
spectoribus pressntidus et posteris subscrip-
torum notitiam inckuvitatam cum Salute et
sincera in ckomino caritate. Ilonestis supplicum
clesickeriis per c^ue snturis ckispencliis occurritur,
nnio et psx conseruantur ac ckeuotio et salus
animarnm ackaugentur lilrenter annuimns eague
fauoribus proseguimur oportunis. Lane itague
pro parte ckeuotarum Lororum inclusorii seu
clornus in Ilnlengen tertii orckinis sancti
Urancisci litteris vnlgarilrus tbeutonicis pre-
ssntibus annexis noliis sanis et illesis exlribitis
et presentatis fuit a nobis Irumiliter postulatum
ut pro ürmiori subsistcntia et irretragabili
custoclia et odseruantia in litteris ipsis con-
tentorurn et ex causis inibi inentionatis pie

gestorum illa auctorilate orckinaria ne tempore
proceclsnte inüciantur et Lorores preckicte seu
earum in clicta ckomo successores super eisclem
instancias paeiantur ratiücare et approbare
misericorcliter clignaremur. Hos itague litteris
ipsis ckiligenler perlectis et examinaiis gnia in
eis comprebensa vis et ack salubres eltecius
acta orckinaria et in ckeuotionis et in salutis
augmentum elpacis et nnitalis conseruationem ac
ckomus preckicte ütilitalem et commockurn tenckere
conspeximus. ll'anckem petitioni lcuiusmocki ut
rationalrili annuentes ea omnia et singula prout
inilri concepta sunt at noiata rata Iradeniss et
grata auctoritate orckinaria ckuximus rodorancka
et conlrrmancka ac presentis scripti patrocinio
rolroramus et communimus supplentes omnes
ckelectus si gui forte interuenerunt in eisclem
ac ckecernentss illa perpeluo sulrsistere et
inuiolabiliter obseruari ckebere. In guorum
lrckem et robur premissorum litteras presentes
incke üeri et ckiclis litteris vulgaribus per
transüxnm annecti nostrigue ollicii vicariatus
sigilli feciinus appensione communiri. Datum
Lonstantie anno ckomini millesimo cpiackriugente-
simo sexagesirpo primo ckie tercia ineirsis sunii
inckictione nona.»
NuS dem angeführten Sliftbrief gehl
keineswegs mit Notwendigkeit hervor, daß
die Schenkung des Hanfes und Annahme
der dri-tten Regel des hl. Franziskus ins
Jahr 1461 siel. Vielmehr handelte eS
sich einfach darum, für die anfangs freie
Vereinigung die kirchliche Bestäti-
gung zu verlangen, was wegen der den
freien Vereinen vielfach ungünstigen Lckim-
mung der kirchlichen Oberen geboten sebien.
Mit dieser Ansicht stimmt überein die Dar-
stellung des Bischöflichen Gencralvikaiiatö
in einer Urkunde vom Jahr 1764, welwc
lautet: »lVloiriales 8orc>res ztii orcliuis
3. kVaircisci Hekormatorum iu parocliia
On1in§eu ao. 1420 a kerill. O)cnasta
Waltero cle Oellerbaclr Hczuiks aurato
factaOomussuae ac luirclorum cionatione
colle§iaiiker abscsue clausura inskitutae
ac 6eiu ads Lelsisimo ekI1evcreu6issimo
Ilenrico liuius iromiuis csuarto Hpiscopo
Loustautieusi pro sua T^utlioritake
orctiuaria couirrmatae.« (Kost. Pfr.)
Noch sind einige andere Aufzeichnungen
über das Sliftnngsjahr zu erwähnen. In
der von Pfarrer Dekan Kleber (1749
bis 1785) überlieferten 3eries ?arocIic>-
rum OnIiuAeirsium heißt eS: rLasparus
werter, c^ui circa aunrurr 1419 Hcclesiam
Irusatem rexit, sul) csuo circa auuum
1420 suu6atum esk abs ?eriilu8kri O.
lric^uite Waltlrero cle Oellerbaclr IVlo-
uasteriuur tVlouialium seu 3ororum
 
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