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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 24.1906

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Selig, Theodor: Zur Geschichte des ehemaligen Minoritengymnasiums zu Schwäbisch-Gmünd, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18485#0081

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L. I^uclovioum czuos omnes lenerrime ainiiIeLtor,
et currr ut va1ea8.
l'ZrLctlsii IZ7^5^ 1796.
6e6iti88imu8 I^uäovieu8 Marine prov1i8.
In einem neuen Schreiben vom 31. August
1797 ordnete der Provinzialministcr an,
cs sollen, bis bessere Zeiten cmbrecheu,
künftighin nur noch zw e i P r 0 fe sso r e n
die studierende Jugend in Gmund unter-
richten, in der Weise, das; ?. Thaddäus
die I. und II. Rhetorik, ?. Geroldns
Syntax und Grammatik doziere; das Amt
des Ghmnasiumspräfekten soll der bis-
herige Professor der Rhetorik, Cäsarius
Braunstein, übernehmen. Letzterer wurde
übrigens schon im Oktober nach Offenbnrg
berufen. Auch der Magistrat war mit
der Reduzierung der Zahl der Professoren
einverstanden, ließ aber das bisherige ge-
ringe Salär von 150 fl. ans der gleichen
Höhe. Die beiden obengenannten Pro-
fessoren begannen im November den
Unterricht; 1'. ThaddänS wurde zum
Uraeleckus stucliosorunr, ?. Guardian
öl. Barth zum kraelectus supLNor seu
stuäiorum ernannt. Durch den Abzug
des Militärs wurde bald darauf die
Schmalzgrube wieder frei.
Ans eigenem Antrieb (ex proprio
Aeirio et proprin nuctoritate situ arro-
Aatn) und ohne Wissen des Guardians,
des Stndienpräfekten, reichten im März
1798 die beiden Professoren eine Petition
an den Magistrat ein betreffend Wieder-
herstellung des Gymnasiums in der
Schmalzgrnbe, Dauer des Schuljahrs und
der Ferien. Hierüber und über den Be-
schluß des Magistrats wußte sich ?. Guar-
dian einen Auszug aus dem Gmünder
Ratsprotokoll zu verschaffen, welcher hier
nach dem Wortlaut im FrauziSkanerprotokoll
mitgeteilt wird.
1^x1ir3clii3
Reichsstatt schwäbisch Gmündischen geheimen Raths
MoloooNi Bom 28. März 1708.
Negitur eingereichtes Schreiben von dein
H. Schulpräfeckt und H. Professoren des Gym-
nasiuins dahier zu Schm. Gmünd, enthält
liens. die Bitte, wohllöblicher Magistrat wolle
die ordentlichen Schulen in der Schmalzgrube
nach Ostern wieder in brauchbaren Stand her-
zustelleu geneigt sein.
Utens, das ansuchen all wohllöblichen Ma-
gistrat um bcstäiigung eines Gesetzes, das die
Schulen nehmlich ihren nnfang am nllerheiligen
abend nehmen und an Mariä gebmth erst nuf-
hören sollen.
Illleus iNagistrntus wolle die sdas ohnehin

wegen denen Kirchen Ceremonien Keine sSchulens
in denen Osterferien gehalten werden Können,
vom grünen Donnerstag an bis den nächst-
folgenden Donnerstag eins 8tägige Vueaue zu
erteilen geruhen.
IVte»s und letstens das beinahe gänzlich
ruinierte Dlie-Ne- wieder brauchbar herzusteltcn,
dasselbe dem 0/m,i->sio einzuverleiben, dessen
besorgung und äisposilion dem Schuleupräseckt
zu überstellen, uni nicht durch innere oder durch
äußere Komedienfreünde dasselbe hernach wieder
so ivie wirklich destruiert zu sehen.
sollen Itens die um Herstellung der ordentlichen
Schulen in der Schmalzgrube nothwendig seyn
mögende baulichkeiten zuvor beaugenscheinigt und
blagistr-uui sohin darüber Nstution erstattet
worden.
2clc> c die Schulen am nllerheiligen abends
ihren nnfang nehmen, und an Mariä gebnrth
nufhören.
öclio c seye blu^islrutus nicht ungeneigt, da
ohnehin in denen Osterferien keine Schulen wegen
Kirchen Leremouien gehalten werden können,
vom grüneil Donnerstag an bis den nächst
darauf folgenden Donnerstag die gebettene 8tägige
Vac-lllr zu erteileil.
cito: die Herstellung des ruinierten Theaters
betreffend könne für dermalen bey wirklichen
umständen noch nichts unternahmen werden:
wenn aber über kurz oder lang das Theater
wieder ganz brauchbar hergestellet seye, werde der
antrag von wohllöbl. blugistr-ll wohlgefällig
aeceptiert, und
Slc> dein H. Schulpräfekt dasselbe zur reinen
besorgung und lediglichen -Nspositiou übergeben,
dem 6)-mn-lsic> einverleibt, und auf diese Weise
von ivas immer Schaden befreiet.
6to sollen der zweyte und dritte Punkte des
heutig abgehalten geheimen Raths Nesoluli den
Llatuleu einverleibt werden.
IIes 0 lutuIN uIterills
solches dem H. Schulpräfect und denen HH.
Professoren per Lxlraclnni Nrotocolli zll in-
sinuieren.
Die achttägigen Osterferien dehnten
jedoch die Professoren in der Weise ans,
daß sie während derselben die Studenten
»ad omni odeciientia, portations pallii
Pcclesia, krocessionc publica (1er.
2. dasclr.)« frei erklärten zum Schaden
des Gottesdienstes. Hiegegen protestierte
1'. Guardian und sorgte dafür, daß diese
gegen den Sinn des Magistrats erfolgte
Ausdehnung für die Zukunft vermieden
würde. Das Protokoll aber fügt bei:
en lnvolum et suporvacaneunr tentamen
llrolesLoruur non satis nraturorunr.
Die Schullokale in der Schmalzgrube
wurden wieder hergerichtet und das Gym-
nasium am 13. April 1798 wieder dort-
hin verlegt. Anfangs Oktober waren
außer dem ?. Guardian nur fünf Patres
 
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