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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 7.1862

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https://doi.org/10.11588/diglit.13516#0088

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72

In Mcrian's Topographia provinciar. Austriacar. befindet
sich eilt Blatt, das auf einer Platte zwei Darstellungen: „der
Strudel in der Thonan" und „der Wirbel an der Thonaw,"
enthalt. Es ist zwar nur mit W. Hollar delin. bezeichnet,
aber da dies völlig Hollar's Schriftzllge sind, auch die Manier
des Stiches mit der des letzteren übereinstimmt, so ist es nicht
unwahrscheinlich, daß das Blatt auch von ihm selbst.gestochen ist,
wie er denn bekanntlich auch andere Blätter, so die große Ansicht
von Prag Nr. 886 für die Merian'schen Topographien gesto-
chen hat.

„Ä view of Clifton and Brandonliills.“ Das Blatt ist zwar
ohne Stechernahme, zeigt aber im Format (qn. 8) und der Be-
handlung, namentlich in der Abtönung des Hintergrundes, eine
so große Uebereinstinimnng mit der Darstellung englischer Ge-
genden von Hollar, daß man cs mit ziemlicher Sicherheit ihm
znschreiben kann

„Weibliches Bildniß," fast ganz von vorn; reiches Lockenhaar,

oben mit einer Perlenschnur, eine andere dergleichen uni den
Hals, bloße Brust, ein achteckiges Juwel und Schleifen vor der-
selben. Bezeichnet, links unten: W. Hollar f., rechts: I. Mei-
ßens excudit. Oval. Großer Durchmesser 4", kleiner 3". Es
scheint die Dargestellte die Königin Henritte Maria von England
zu sein; die Tracht zeigt Aehnlichkeit mit Nr. 14l6 und 1718.
Anscheinend ist das Blatt die . eine Hälfte einer durchgeschnittenen
Platte, ans deren andern sich wahrscheinlich das Bildniß Königs
Karl I. befunden hat.

„Halbfigur einer Dame" mit einer mit Juwelen besetzten Mütze,
Pcrlschnürcn und gesticktem Mieder. Oval in 4to. Das Blatt
ist ohne Künstlernamen und sonstige Bezeichnung; auf der Rück-
seite des vorliegenden Exemplars findet sich aber von einer je-
denfalls noch dem 17. Jahrhundert angehörigen Hand die nicht
gerade unwahrscheinliche Bemerkung: Jacobus Gemahel von
Hvllar. v. Tettau.

Kunst-Institute und Kunst-Vereine.

Programm-

Große Kunst-Ausstellung

im königlichen Akademie-Gebäude zu Berlin von Werken lebender
Künstler des In- und Auslandes 1862.

I) Die Kunstausstellung wird am l. September d. I. eröff-
net und am I. November geschlossen; während dieser Zeit wird
dieselbe dem Besuche des Publikums an Wochentagen von 10
bis 5 Uhr, Sonntags von > l bis ü Uhr geöffnet sein. 2) Nur
die von den Künstlern selbst oder auf deren Veranlassung ange-
mcldetcn Werke werden zur Ausstellung zugelassen, was auch
dann gilt, wenn dieselben nicht mehr im Besitze der Künstler
sind, indem weder die Echtheit der Arbeiten, noch die Bestim-
mung derselben für diese Ausstellung zweifelhaft sein darf. 3) Die
schriftlichen Anmeldungen der ausznslellcnden Kunstwerke müssen
vor dem 15. Juli d. I. bei dem Jnspcktorat der Akademie cin-
gegangen sein und außer Namen und Wohnort des Künstlers
die Anzahl und Kunstgattung der einzuscndcnden Arbeiten nebst
Angabe der dargestcllten Gegenstände, sowie die Bemerkung ent-
halten, ob das Kunstwerk verkäuflich ist oder nicht. Wiederholte
Anmeldungen eines und desselben Werkes sind unzulässig; auch
können mehrere Kunstwerke nur dann unter einer Nummer be-
griffen werden, wenn dieselben in einem gemeinschaftlichen Rah-
incn befindlich sind. 4) klm die rechtzeitige Anfertigung des Ka-
talogs und Aufstellung der Kunstwerke möglich zu machen, müssen
die letzteren bis zum Freitag den ersten August d. I bei dem
Inspektors der Akademie mit zwei gleichlautenden Anzeigen, wo-
von die eine als Empfangsbescheinigung gestempelt zurückgegeben
wird, abgelicfert werden. 5) Die Herren Künstler, welche die
Ausstellung zu beschicken gedenken, werden hiermit besonders dar-
auf aufmerksam gemacht, daß in Folge vielfacher Anträge von
Seiten der Künstlerschaft der oben angegebene Einlieferungs-
termin unabänderlich cingehalten werden wird und
daß demgemäß kein Kunstwerk, welches nicht bis zum
1. August bei der königlichen Akademie eingegangen
ist, in die Ausstellung ausgenommen werden kann.

6) Zur Bequemlichkeit des Publikums und zur Erleichterung der
Geschäftsführung muß jedes Werk an einer sichtbaren Stelle mit
dem Namen des Künstlers, wenn auch nur durch Anhcftcn einer
Karte bezeichnet, und bei Gegenständen, wo eine Verwechselung
möglich ist, als Prospekten, Landschaften, Bildnissen -c. der In-
halt der Darstellung auf der Rückseite des Bildes kurz angegeben
werde». 7) Anonyme Arbeiten, Kopien (mit Ausnahme der
Zeichnungen für den Kupferstich,, von auswärts kommende Ma-
lereien und Zeichnungen unter Glas, musikalische Instrumente,
so wie mechanische und Industrie-Arbeiten aller Art werden nicht
zur Ausstellung zugelassen. 8) Vor gänzlicher Beendigung der
Ausstellung kann Niemand einen ansgestellten Gegenstand zu-
rückerhalten. 9) Eine für diese Ausstellung aus Mitgliedern des
akademischen Senats und der Akademie in einer Plenar-Versamm-
lung zu wählenden Kommission ist für die Beobachtung der.Vor-
schriften 2, 5, 6, 7 und 8, für die Aufstellung der Kunstwerke
und die Anöschließnng nick>t geeigneter Arbeiten verantwortlich.
Erhobene Zweifel und Einsprachen entscheidet der akademische
Senat. 10) Transportkosten übernimmt die Akademie nur für
Arbeiten ihrer Mitglieder. Kunstwerke von ungewöhnlich schwerem
Gewicht aus der Ferne dürfen auch von diesen nur nach vor-
gängiger Anfrage und Genehmigung der Akademie zur Ausstel-
lung übersandt werden. Alle anderen Einsender haben die Kosten
des Her- und Rücktransports selbst zu tragen. 1>1 Die Vermitte-
lung des Verkaufs der Kunstwerke und die Weiterbeförderung
derselben an andere Kunst-Ausstellungen, nebst den dcssallsigen
Besorgungen und Korrespondenzen, können nickst von der Akademie
übernommen werden, so wie auch die Einrahmung von Bildern
Kupferstichen re. von den Einsendern besorgt werden muß We-
gen Beschädigung der Gegenstände während des Her- und Rück-
transports kann die Akademie nicht in Anspruch genommen werden.
Unangemeldete Sendungen werden nneröffnet znrllckgewiesen.

Berlin, den 22. Februar 1862.

Die königliche Akademie der Künste.

Im Aufträge: Professor I>r. Ernst Guhl,

Ed. Da ege. Sekretair.

Permanente Gemälde - Austeilung

von Sachse &. Comp. (Jiigerstr. 30).

Entree 5 Sgr. [108]

In den letzten vierzehn Tagen gingen
neu ein:

Von auswärtigen Künstlern:
Vrof. Karl Müller in Düsseldorf: „Hei-
lige Familie“.

K. Verboekhoven in Amsterdam: „Wei-
dendes Vieh“, nebst Pendant.

Von hiesigen Künstlern:

G Illeibtreu: „\ork bei Wartenburg“
(Kreidezeichnung).

E. Hailatz: „H. v. Kleist’s Grab am
Wannsee bei Potsdam“.

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Künstler, Kunstschulen und Buremix in
4 Sorten von 4 bis 16 Bleihärten.

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Kommissions-Verlag der Nicolai'schen Verlags-Buchhandlung (G. Parthey) in Berlin. — Druck von G. Bernstein in Berlin.
 
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