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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 7.1862

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https://doi.org/10.11588/diglit.13516#0120

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104

kredenzt ihm das Trinkhorn. 2) Der Gast erlaubt sich gegen die
Braut des Freundes Freiheiten, welche diese znrückweist und die
den Geliebten in heftigste Aufregung versetzen. 3) Herausforde-
rung zum Zweikampf; Gerta beschwört die beiden Freunde von
dem Kampfe abzustehen. 4) Gerta am Grabsteine der beiden,
im Zweikampfe gefallenen Kämpfer in tiefer Trauer knieend. —
Kampfspiele und Ringkämpfe bei festlichen Zusammenkünften, nach
Trinkgelagen und bei der Hochzeitsfcier, waren in Schweden und
Norwegen seit uralter Zeit herkömmliche Sitte, welche sich noch
bis auf die neueren Zeilen, wenn auch nicht in so lebensgefähr-
licher Weise, wie vorder», erhalten hat. Dergleichen Ringkämpfe
wurden zuweilen zu mordenden Zweikämpfen auf Tod und Leben.
Die Kämpfer wurden mit breiten Ledergurten Leib au Leib zu-
sammengebunden, so daß für die Beine, Arme und den Oberleib
nur eine euggemessene Bewegung möglich war. Ein jeder der
Kämpfer führte ein Dolchmesser, und es wurde vor Beginn des
Kampfes abgemessen und genau bestimmt, wie tief die Klinge
cindringen durfte. Die am häufigsten verkommende Ursache zu
dergleichen Herausforderungen waren Eifersucht und Kampf um
die Erwählte des Herzens. Frauen und Jungfrauen nahmen als Zu-
schauerinnen Antheil und fanden sich mit Linnen versehen ein, um
die Verwundete» zu verbinden, die Gebliebenen in das Leichen-
tuch zu hüllen und zur Erde zu bestatten. In einem, an Herrn
Geiß gerichteten Briefe macht Herr Molin über die Entstehung
seiner Ringergruppe interessante Mittheilungen, welche der Vor-
tragende mittheilte und schließlich sein individuelles Urtheil dazu
abgab, daß lwie es in dem osficiellen Bericht wörtlich heißt:)
„wenn diese Ringergruppe zur Zeit der Kunstblüthe Griechenlands
auf einem öffentlichen Platze z» Athen, Sparta oder Korinth auf-
gestellt worden wäre, das ganze gebildete Hellas das Werk be-
wundert »nd dem Künstler den Kranz zugesprochen haben würde".
Anknüpfend hieran bemerkt Dr. Schasler, daß er zwar die
Gruppe noch nicht gesehen, nach den vorgclegten Photographien
aber zu urtheilen sie für sehr geeignet halte zur Erörterung der
Priucipieufrage: „wieweit darf die Skulptur in der Darstellung
gewaltsamer Bewegungen gehen?" Die Versammlung ließ je-
doch nach einer kurzen Erwiederung des Herrn Förster, deren
Form später eine Remonstration seitens eines andern Mitgliedes
hervorrief, die Frage »»erörtert und ertheilte deni Pros. Dr.
Guhl das Wort zu
enthalt in Palermo.

zu interessanten Mittheilung über seinen Auf-

Aie H'ortofreiljeit für die Korrespondenz der Kiinst-Wereine
auf den Königl. Preußischen Posten ist nur den Kunstvereiuen
zu Berlin, Breslau, Köln, Danzig, Düsseldorf, Hal-
berstadt, Halle a. S-, Königsberg i. Pr-, Magdeburg,
Münster, Posen, Potsdani, Stettin und Stralsund
bewilligt, und zwar beschränkt sich dieselbe auf die Korrespondenz
genannter Vereine

1. mit ihren Agenten, über die Sammlung und Versendung
der Aktien, sowie über die Verrechnung der Beiträge für die
Aktien, und deren Einziehung von den Restanten;

2. niit den Künstlern oder anderen Kunst-Vereinen,
über die Einladung und Beschickung der Ausstellungen und die
Rücksendung der ausgestellten Kunstwerke, sowie über den An-
kauf von Kunstwerken für die Vereine.

Dagegen ist die Korrespondenz der Vereine, welche eine
Vermittelung von Kunstgeschäften zwischen Künstlern
und dritten Personen zum Gegenstände hat, sowie
jede andere Korrespondenz unbedingt portopflichtig.

Zur Vermeidung vom Mißverständnissen, welche durch die
Anzeige in Nr. 44 der Dioskuren vom 20. Oktober 1861 ent-
stehen könnten, und bereits entstanden sind, bemerken wir daher,
daß in dem westlichen Kunstvereinsehklus allein die Kunst-
vereine in Halberstadt, Halle und Magdeburg die Höchst-
bewilligte Portofreiheit für die Korrespondenzen unter den an-
geführten Bedingungen genießen, nur für den Fall, daß die Briefe
unter Kreuzband, unter Adresse eines der genannten drei Kunst-
Vereine und mit Angabe des Namens des Absenders auf einem
Königl. Prcuß. Postamte aufgegebcn werden.

Halberstadt, den 22. März l862.

Der Hauptgeschäftssührer der westlich der Elbe gelegenen
Kunstvcrcine.

Di'. Fr. LucanuS.

Permanente Gemälde-Austeilung

von Sachse &. Comp. (Jägerstr, 30).

Entree 5 Sgr. [108]

In den letzten vierzehn Tagen gingen
neu ein:

Von auswärtigen Künstlern:

JE. Bietschel in München : „Italienische
Scene“.

Mali in München: „Der Einsiedler.“
Mcixner in München: „Mondnacht“.

Von hiesigen Künstlern:
Hummel: „Portrait des Herrn von Za-
strow“.

Bosa Petzei: „Damenportrait.“

Drugulin’s Kunst-Auktion XX.

Am 7. April und folgende Tage meh-
rere, zum Theil nachgelassene Samm-
lungen werthvoller

Kupferstiche,

wobei vorzügliche Blätter von J. von
Mecken, Scliongauer, Zeitblom etc., Ra-
dirungen von Bega, Both, Berghem, Du-
jardin, Ostade (ein kostbares Werk)
Swanewclt, Waterloo, Schahkunstblätter
aus früherer Zeit, Prachtstücke moder-
ner Meister, und einige Aquarellzeich-
nungen.

Kataloge sind durch alle Buch- und
Kunsthandlungen zu beziehen oder auf
frankirte Anfragen postfrei direkt von
[112] W. briigtilin in Leipzig.

Auktion von Original-Oelgemälden.

Freitag den 4. April d. J. Vorm. 11) Uhr zu Berlin (Bellmanns Hotel, Scluadowsstr.2)

in welchem nachstehende Oelgemälde älterer Meister versteigert werden sollen:
„Zwei spielende Kinder“ von Velasquez (.V lang 4' breit).

„Ein Christuskopf“ von Paris Bor Atme (2 VT lang 2‘ breit).

„Eine Madonna mit dem Christuskinde“ von Giovanni Bellini (4‘ lang Z'/\‘ breit).
„Eine dito“ von Giovanni Bellini (23/i' lang 18/V breit).

„Ein heiliger Antonius“ von Strozzi (5 '/■>' lang 4' breit).

„Eine heilige Magdalene“ von Elise Serani (4' lang 3'breit). [l 16]

„Eine Vision“ von Amiconi (5'/a' lang 4' breit).

„Adam und Eva im Pradiese“ von Alb. Dürer (20" lang 19" breit).

„Der Tod der Königin Dido“ von van Dyck (G'/V lang G'/V breit).

„Ein Thierstück“ von Bosa (7‘ lang 5W breit),

und einige kleinere Gemälde von Brandet, Brouwer, Quarteei, Hoelszel etc.
Vorstehende Gemälde sind bis zum Tage der Versteigerung

Bellmanns Hotel, Schadow-Strasse 2.

täglich von 11 bis 4 Uhr zur Ansicht ausgestellt.__

S. Woeder's in Berlin

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denerstr. 101 a, 2 Treppen.

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Kommissions-Verlag der Nicolai'schen Verlags-Buchhandlung (G.Parthry) in Berlin. — Druck von G.Bernstein in Berlin.
 
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