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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 7.1862

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https://doi.org/10.11588/diglit.13516#0208

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192

Kunst-Institute und Kunst-Vereine.

Verein für religiöse Kunst in der evangelischen Kirche
zu Wcrlin.

Aus der Generalversammlung von 4. Juni.

Nach dem Jahresbericht des Vorsitzenden Dr. Schnaase
haben sich die Verhältnisse des Vereins in diesem Jahre wenig
verändert; sie zeigen ein langsames, aber beharrliches Fonschrei-
ten. Die Zahl seiner Mitglieder ist von 238 auf 250 gestiegen.
Den treffenden Bemerkungen über die verhältnißmäßig geringe
Theilnahme Berlins an dem Verein schlossen sich einige das Inter-
esse unserer Stadt ansprechende Mittheilungen an. So werde, dem
Vernehmen nach, die Lucas-Kirche einen neuen Schmuck erhalten.
Ferner wird die Nicolai-Kirche theils aus einer Stiftung des
hochseligen Königs, theils auf Kosten der Stadt, als Patrons
der Kirche, einen reichen Schmuck von Glasgemälden erhalten,
zu denen das Vorstands-Mitglied des Vereins, Prof. Pfannen-
schmidt, eine Reihe von Cartons zu liefern beauftragt ist.
Mit Recht wurde im Berichte ausgesprochen, daß dem großen
Mangel künstlerischer Ausstattung, auch der hiesigen Kirchen, so
viel und Rühmliches von vereinzelter Seite und durch Stiftungen
geschehen, wahrhaft und umfassend erst dann abgeholfen werden
würde, wenn die Bedeutung des künstlerischen Elementes in der
Kirche kräftiger empfunden und das Gemeindegefühl allgemeiner
geworden wäre. War die Wirksamkeit des Vereins in Berlin
im Laufe des Jahres gleich Null, so sind dagegen ans anderen
Gegenden zahlreiche Anfragen an ihn ergangen, welche bekunden,
daß der Sinn für würdige Ausstattung des Ornamentalen der
Kirche und des Kirchendienstes immer reger, und die Neigung
der Gemeinden, zu diesem Zwecke Leizusteuern, immer größer
wird. Nachdem der Gründer einer Fabrik für Glasmalerei, Di-.
Ti dt mann, gegen den Verein seine Bereitwilligkeit ausgedrückt
hatte, in einer zu bestimmenden Kirche ein mit einem geeigneten
Muster versehenes Fenster kostenfrei zu liefern, ist dazu die hiesige
Matthäi-Kirche, als eine der besuchtesten und für den Wunsch
des Gebers, bekannt zu werden, förderlichsten, vorgeschlagen wor-
den. Die Schmückung der Kirche mit einem Fenster, nach dem
Muster der berühmten Kirche zu Altenberge bei Köln, wird wahr-
scheinlich schon in dem nächsten Herbst erfolgen. Für plastische
Kunst hat der Verein nur in einem Falle Mitwirken können, in-

dem er die Ausschmückung einer Kanzel mit sechs hölzernen Sta-
tuetten nach den bekannten Aposteln von Peter Bischer durch den
hiesigen Bildhauer Herrn Krebs besorgte. Altargemälde haben
die Kirche zu Sarnow auf der Insel Wollin und die zu Obor-
uick (Posen) erhalten, letztere die Kopie eines Bildes von Pfan-
nen schmidt. Dagegen wird die Kirche zu Schlawa in Schlesien
ein solches nach eigener Erfindung und Ausführung der Malers
Paul Händler, jetzt in Dresden, noch diesen Herbst erhalten.
Es stellt „Christus mit den Jüngern zu Emmaus" vor. Vor seiner
Absendung wird es hier zur Ausstellung kommen. Da die Ge-
meinde die Mittel nur zu einem Thcile beisammen hat, wird
der Verein beträchtlich zuschießen müssen. Das nächste, und
zwar farbige Vereinsblatt, „Christus am Kreuze", wie er auf
dem schönen Altargemälde die Kirche zu Königsberg i. d. R. M.
von P'fannenschmidt dargestellt ist, wird unter dessen Aufsicht
von L'oeillot in Farbendruck ausgeführt, und in 400 Exemplaren
abgezogen, 500 Thlr. kosten und ebenfalls schon im Herbste in
die Hände der Bereinsmitglieder und sonstiger Kunstfreunde ge-
langen können. Von den früheren Vereinsblätteru sind zu Weih-
nacht hiesigen Wohlthätigkeitsanstalten angemessen eingerahmte
Abdrücke zum Aushängen in ihren Versammlungsräumen geschenkt
worden. Endlich wurde bezüglich der Wirksamkeit des Vereins
bemerkt, daß,^ während aus fast allen Provinzen, ans Mecklenburg
zahlreiche Anfragen au denselben gelangen, derselbe in den Pro-
vinzen Sachsen und Brandenburg wenig gekannt zu sein scheint.
Der Bestand der Kasse, der im vorigen Jahre mit 1219 Thlr.
21 Sgr. 8 Pf. abschloß, beläuft sich jetzt auf 1295 Thlr. 13 Sgr.
7 Pf., so daß die Einnahme die Ausgabe um 5 Thlr. über-
steigt. Ein ferneres Legat von 26 Thlr. 2l Sgr. verdankt der
Verein seinem Heimgegangenen verehrten Vorstandsmitgliede,
Obersten v. Berg. Unter den Ausgaben sind 120 Thlr. für
Anschaffung des unter Mitglieder vertheilten Kunstblattes, 91 Thlr.
26 Sgr. für Anfertigung der architektonischen Zeichnungen für
die Kirche zu Ramsau in Obersteyermark, 54 Thlr. zu dem Ge-
mälde für Obornick n. s. w. — Die statutenmäßig ausscheideu-
den Vorstandsmitglieder: Probst Dr. Nitzfch, Professoren Drake
und Pfannenschmidt, wurden einstimmig wiedergewählt, zu
Rcchnungs-Nevisoren die Herren Geiß, Baurath Knoblauch
Pohle und Löper ernannt.

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