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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 7.1862

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https://doi.org/10.11588/diglit.13516#0333

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Dcntlche Kmili-Zeitmig.

Abonncmcntsbedingunge».

„Die Diosluren" erscheinen wöchentlich (Sonntags) in 1—11 Bogen 4ta I 1. Für Deutschland sämmtliche poItaitfiaricn, Buch- und Au»fthandl»ngin
zum AbonnementsPreisc von II Thlr- Pränumerando pro Quartal- — Preis 2. Für Grokbritanien, Amerika und Australien B- Deuder's Buch-

eincr einzelnen Nummer 4 Sgr. ohne siunstbeitage. — Bestellungen nehmen , Handlung und General-Zeitnngs-Agcntnr in London. 8, t.iille dteevport-strsat
außer der „E.rpedltion der Oloskuren" an: I! I-eiaester-sq.

Vas ReäLetionsdureLU ist uaoli äer Vietoriastrasse Isro. 29 a verlegt vvoräLu.

Inhalt:

Korrespondenzen: + Weimar, Anf. Septbr. (Ausstellung im
Logensaale. Schl.)— * Genna, Ende Septbr. (Denkmäler,
Bahngebände.) — N. Turin, Anf- Oktober- (Ausstellung;
Nationalgalerie; Neue Werke.) — % London, den 20. Sep-
tember- (Die internationale Kunstausstellung- VII Die j
Deutschen)

Kunstchronik: Verschiedene Lolalnachrichtcn aus Berlin, Karls-
ruhe, München, Mcdole, Paris.

Kunst-Kritik: Akademische Kunstausstellung. II. Malerei- (Forts.)
— Drei Geschichtsbilder: de Biefvc's „Kriegsrath", Lcs
sing's „Kaiscrsarg", Schlösser'« „Jungfrau von Orleans".
Brirskastcn.

Korrespondenzen.

+ Weimar, Anfang September. (Ausstellung im
Logensaalc. Schluß.) lieber einen farbigen Carton
in Koloffaldimensionen von I. Niesten weiß ich nicht viel
zu berichten. Es stellt einen gen Himmel blickenden stehen
den Engel dar, der zwar im Machwerk vieles Vortreffliche
hat, aber doch in der Erfindung nicht gehaltreich genug ist,
als daß man beim Anschanen über die Frage quorsum
istac? hinauskommen sollte. Besonders unzuträglich er-
scheinen die Dimensionen.

Unter den^ ausgestellte» Landschaften sind es zunächst
die Prell er'scheu Odysseecartons, welche das In-
teresse auf sich lenken und fesseln. Es waren hier zum
ersten Male aste bisher vollendeten Cartons in übersicht-
licher Aufstellung vereinigt, und so boten dieselben auch,
abgesehen davon, daß sich einige, auch dem hiesigen Pn-
blikum neue dabei befanden („LacrteS" und der neuerdings
hinzu gekommene „Abzug des Odysseus aus der Höhle des
Polyphem"), das besondere Interesse einer Annäherung
an den einstig zu erhoffenden Eindruck. Gerade dieser
Umstand aber, wie er einen Einblick in neue und außer-
ordentliche Schönheiten dieser Werke eröffnete, hat mich

von Neuem davon überzeugt, daß von einem einigermaaßen
der Sache gerecht werdenden Urtheile nicht wohl die Rede
sein kann, ehe die ganze Folge der zu dem Cyklus gehö-
renden Landschaften vollendet'vorliegt. Doch kann ich cs
mir nicht versagen, hier wenigstens einige Punkte näher
zu berühren. Schon setzt kann man eine Ahnung davon
gewinnen, daß der CyklnS der (vorläufig anf 16 berech-
neten) Landschaften nicht bloß den zum Grunde liegenden
Motiven des Gedichts nach, sondern auch vom rein land-
schaftlichen Gesichtspunkte ans zu einer Ganzheit und ge-
wisse» Vollständigkeit sich zusammenschließen wird. Denn
wie der Gang des großen Gedichtes den großen Kreis
menschlicher Leidenschaften und Stimmnngcn von der kon-
centrirten Erregtheit tragisch gipfelnder Situation bis zu
der reinsten und einfach menschlichsten, fast idyllischen Rüh-
rung durchläuft: so weist auch der Zeichner, an der Hand
des Dichters, die ganze» Mächte der großartigen wie der
anmuthigen, der aufgeregtesten wie der in lieblichster Ruhe
prangenden Natur zu beherrschen; er dnrchmistt alle Phasen
der Naturschönheit, Erde, Himmel und Meer müssen ihm
gleichmäßig dienstbar sein, und durch all' die Stürme und
 
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