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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 17.1872

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https://doi.org/10.11588/diglit.13553#0271

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258

169.

Cvjpoeftc und der Mythus war der Keim und Quell der ganzen antiken
Bildung; die Epopoe war die eigentliche Blüthe der mythischen. — Einen
bestimmten Stoff, gebildete Werkzeuge fand selbst der gelehrte Dichter der
spätem Zeit schon vor. Die Empsänglichkeit war vorbereitet, alles war or-
ganisirt, nichts durfte erzwungen werden. — Die modernen Epopöen hingegen
schweben ohne allen Anhalt isolirt im leeren Raume. Große Genies haben
herkulische Kraft an den Versuch verschwendet, eine epische Welt, einen glück-
lichen Mythus aus nichts zu erschaffen. Die Tradition eines Volks — diese
nationelle Phantasie — kann ein großer Geist wohl fortbilden und idealisiren,
aber nicht metamorphosiren oder aus nichts erschaffen. Die nordische Fabel
z. B. gehört unstreitig unter die interessantesten Alterthümer: der Dichter
aber, welcher sie in Gang bringen wollte, würde entweder allgemein und flach
bleiben müssen, oder wenn er individuell und bestimmt sein wollte, in Gefahr
gerathen, sich selbst kommentiren zu müssen. > Friedrich Achlegel.j

-cM 170-

Optiker siebt es, deren Jeder vermeint, bei ihm stände es, was gut und
was schlecht sein solle; indem er seine Kindertrompete für die Posaune der
Fama hält. (Schopenhauer.)

(£171.

^<D'ie Griechen glaubten, was sie sangen: Götter und Heroen. So will-
kürlich sie auch beide episch und dramatisch verflochten: so unwillkürlich blieb
doch der Glaube an ihre Wahrheit; wie ja die neuern Dichter einen Cäsar,
Kato, Wallenstein u. s. w. für die Dichtkunst aus der Wirklichkeit, nicht für
die Wirklichkeit aus der Dichtkunst beweisen. Der Glaube aber giebt An-
theil, dieser giebt Kraft und Opfer des Jchs. Aus der matten Wirkung
der Mythologie auf die neuere Poesie, und so aller Götter Lehren, der in-
dischen, nordischen, der christlichen, der Maria und aller Heiligen ersieht man
die Wirkung des Unglaubens daran. <Iean Paul.)

Kupferstich-Auction XXL

Amslei* 4 Röthardt in Berlin.

4. Wovenröer 1872

Versteigerung der berühmten Sammlung des verstorbenen

Herrn ÜSai'on Mcinrich v. JflecliJeiiliiirg,

enthaltend:

Holländische Radirufigen [731]

in seltenen Schönheit und Reichhaltigkeit,

unter denen namentlich die Werke von:

Berghem, Breenberg, Le Ducq, Dusart, Everdingen, Ostade,
Potter, Rembrandt, Saftleven und Nooms Zeemann

eminent vertreten sind;

ferner eine kleine Anzahl ansgewählter alter |[an<lzeiehnungen.

Katalog zu beziehen durch die bekannten Kunsthandlungen, so-

wie durch Amsler L Ruthardt in Berlin.

Als Nachtrag zu Katalog III. erschien soeben und kann direct,
sowie durch jede Buch- und Kunsthandlung bezogen werden:

Mimst - iiiig’cr - liatalog- V.

von [735]

Aloys Apell in Dresden,

enthaltend: Kupferstiche älterer und neuerer Meister, Radirungen und
Holzschnitte älterer Meister der verschiedenen Schulen etc.

Dresden, im August 1872. Aloys Apell.

Der österreichische Kunstverein

(in Wien, Stadt, Tuchlauben 8).

Wechselt in der Regel alle 4 Wochen (an jedem 1.) seine Ausstellung.
Jede längere Dauer wird mit den Ausstellern unmittelbar vereinbart.

Aus allen Neuausstellungen werden Verkäufe an den Verein und an
Private vermittelt. Vom Verkaufspreise bezieht der Verein 5 X Provision.

Alle Einläufe zur nächsten Ausstellung müssen bis 25. des vorher-
gehenden Monats anher übergeben sein, um dem Verwaltungsrathe zur
Aufnahms-Jury statutenmäßig vorgestellt zu werden. — Die Eröffnung
der Kisten findet nicht an der Grenze oder auf dem hiesigen Zollamte, son-
dern ausschließlich in den Lokalitäten des Vereins Statt. — Die
ordinäre Fracht auswärtiger (nicht schon in Wien gewesener) Beschickungen
brieflich geladener Aussteller trägt der Verein tour und retour. — Nicht
eigens geladenen Künstlern werden auf Anfrage von Fall zu Fall die
bestthunlichen Erleichterungen zugestanden. [697]

Das der Beschickung jedenfalls vorauszusendende Aviso muß die Adresse
des Künstlers, Gegenstand, Umfang und Preis des Kunstwerkes, dann
das Zeichen der Kiste anzeigen.

Zur Ersparung vermeidbarer Rücksendungskosten im Nichtverkaufsfalle
wolle wo möglich die weitere Zuweisung hiesiger Ausstellungswerke an eine
andere Kunstausstellung gleich von Wien aus kombinirt werden.

Die Mitsendung von Nahmen zu größeren Bildern ist ganz
entbehrlich, da der Verein mit anzupassenden Zierrahmen verschiedener
Maaße versehen ist. ?ic HcschMsleitung.

-c*Ogo-

Soeben erschien im Verlage der Photographischen Gesellschaft,

Berlin, am Dönhofsplatz, und wird auf Verlangen gratis und franco
versandt:

Katalog von Photographien nach Kupferstichen klassischer
und moderner Meister,

Katalog von Photographien nach Original-Skulpturen und
Original-Gypsabgiissen des königl. Museums zu Berlin,
Nachtrag zum Katalog von Photographien nach Original-
Gemälden moderner Meister. [695]

Theodor Lichtenberg

Kunsthandlung

BRESLAU

Schweidnitzer Strasse 30.

Permanente

von

Louis Bock L Sohn,

Hamburg, gr. Bleichen 34.

Stets Neues.

Die Ausstellung ist täglich ge-
öffnet von 11—4 Uhr. [688]

GROSSBERGER & KÜRZ

Polygrades - Bleistifte

in 16 Bleihärten.

Anker- Bleistifte

in 5 Bleihärten.

Oelkreido-Stifte

für

Künstler, Kunstschulen, Bureaux,
Dilettanten u. s. f.

Zu beziehen durch alle renonnnirten
Zeichnen-Materialien-Handlungen. [701]

Schwanhäiisser,

vorm. Grossberger & Kurz in Nürnberg.

Die Kartenfauve.

Ar. 33. Inh alt: Ein Orangenzweig. Erzählung von A. Godin. —
Aus den Bergen. Von K...lp. Mit Illustration: „Die letzte Fahrt des
Wildschützen". Originalzeichnung von Gustav Sundblad. — Was die heutige
Wissenschaft vom Blitz erzählt. Von H. I. Klein. — Aus der Glanzzeit
Pius des Neunten. Von einem braunschweigischen Officier. — Was die
Schwalbe sang. Erzählung von Friedrich Spielhagen. (Forts.) — „Stadt-
kinder auf dem Lande". Originatzeichnung von Friedrich Hiddemann. —
Aus dem Todtentanz der Geschichte. Von Feodor Wehl. 1. Wie Fürsten
und Monarchen sterben. (Schluß.) — Blätter und Blüthen: „Die Garten-
laube" zur See. — Vermißt in Deutschland! — Der Zwerg Paul Dietze.

Ar. 34. Inhalt: Ein Orangenzweig. Erzählung von A. Godin.
(Forts.) — Der Trompeter von Mars la Tour. Mit Abbildung: „Trom-
peter August Binkebank". Nach einer Photographie. — Die Einsiedeleien
des Harzes. Von Gustav Heyse. — Aus der Glanzzeit Pius des^Neunten.
Von einem braunschweigischen Officier. I. v. U. (Schluß.) — Eine Schweizer-
snhrt. Mit zwei Illustrationen: „Bellinzona", „Hotel de la Prosa, Güter-
haus und Hospiz auf dem St. Gotthard". — Was die Schwalbe sang. Von
Friedrich Spielhagen. (Forts.) — Blätter und Blüthen: Der Dom zu Köln
und die Kaiserglocke. Von Nicolaus Hocker. — Kleiner Briefkasten.

Kommissions-Verlag der Nicolai'scheu Verlags-Buchhandlung (A. Effert & 2. Lindtner) in Berlin. —

Druck von H. Theinhardt in Berlin.
 
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