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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 17.1872

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https://doi.org/10.11588/diglit.13553#0335

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auch sehr verunglückte Person, „Die Emigrantin", eine noch junge
Dame in Trauer, die auf einem Schiffsverdeck sitzt und mit weh-
müthigem Ausdruck in die Ferne schaut, und „Blumenmädchen aus
Triest" von sehr liebreicher Erscheinung. — Schon auf der Grenze
des inhaltvollen Genres steht das „Heimweh" betitelte Bild von
Jebens, das ein geraubtes junges, nach dem Typus zu urtheilen,
deutsches Mädchen darstellt, welches im Kostüm einer Zigeunerin am
Boden sitzt und, auf den Arm gestützt, sinnend in die Ferne blickt.
Das Zigeunerlager im Hintergründe vervollständigt die Situation.
•— Von demselben Künstler ist ein junger „Führer auf den Kynast"
gemalt, ein munterer Bauernjunge, der, mit dem Gepäck des Wan-

derers beschwert, uns lachend in die Augen schaut. — Außerdem er-
wähnen wir noch die „Dame mit dem Kakadu" von Gaul, die
beiden schönen weiblichen Köpfe von Raab, sowie die weiblichen
Köpfe von Arons und Frau Wieg mann in mittelalterlichem
Kostüm; endlich als Uebergang zum Genre ein Gemälde von Paul
Bürde: „Ein ernstes Lied", darstellend einen jungen Kavalier, der,
in einem Sessel hingeworfen, dem Gesänge einer jungen Dame zu-
hört, welche, hinter ihm stehend, sich auf der Mandoline begleitet,
und L. Paul's „Mädchen am Wasser", ein Gemälde, das sich na-
mentlich durch seines, tiefgestimmtes Kolorit und anmuthige Haltung
der Hauptfigur auszeichnet. (Forts, folgt.)

Kunst-Znjiitute und -Vereine.

Königl. Äkademie der Künste in Berlin.

Preisbewerbung der von Rohr'schen Stiftung.

Der am 11. Februar 1869 zu Berlin verstorbene Kunstfreund, Kammer-
Gerichts-Assessor a. D. Philipp Heinrich Bernhard von Rohr hat in seinem
Testament der königlichen Akademie der Künste zu Berlin ein Kapital von
15,000 Thalern vermacht, mit der Bestimmung, daß von den Zinsen dieses
Kapitals ein Reise-Stipendium für talentvolle deutsche Künstler, und zwar
für Maler, Bildhauer und Architekten, gegründet werde. Nachdem die landes-
herrliche Genehmigung zur Annahme dieser Zuwendung durch den Aller-
höchsten Erlaß vom 2. Juni 1869 ertheilt worden, ist das Direktorium
und der Senat der Akademie zu der ihm vom Testator übertragenen Aus-
arbeitung eines Statuts der Stiftung geschritten, welches unter dem 15. März
vorigen Jahres die Bestätigung des königl. Ministeriums erhalten hat.

Das Stipendium besteht in einem Preise von 1500 Thalern zu einer
einjährigen Studienreise und wird in Folge einer von dem Direktorium und
Senat der königlichen Akademie der Künste ausgeschriebenen Konkurrenz er-
worben.

Da nunmehr die Zinsen des Kapitals die erforderliche Höhe erreicht
haben, so tritt die Stiftung in's Leben und erfolgt hierdurch die Eröffnung
der ersten Konkurrenz, und zwar für Malerei (Historie, Genre und Land-
schaft u. s. w.).

Der Bewerber hat einzusenden:

1) Ein von ihm selbstständig erfundenes und ausgeführtes Gemälde,
dessen Gegenstand freigestellt bleibt.

2) Von ihm gemachte Studien.

3) Ein curriculum vitae, aus welchem der Gang seines Studiums
ersichtlich ist.

Zugleich hat derselbe nachzuweisen:

1) daß er ein Deutscher ist,

2) daß er das zweiunddreißigste Jahr nicht überschritten hat.

3) Er hat schriftlich, an Eides Statt zu versichern, daß die eingereichten
Arbeiten von ihm, ohne fremde Beihülfe, entworfen und ausgeführt sind.

Der Termin, bis zu welchem die konkurrirenden Gemälde, sowie die
erforderlichen Zeugnisse und Schriftstücke, an das Direktorium der königlichen
Akademie der Künste einzusenden sind, ist festgesetzt auf den 2. Novbr. d. I.

Die Kosten für die Einsendung und Rücksendung hat der Bewerber
zu tragen.

Berlin, den 18. Oktober 1872.

Direktorium und Senat der königlichen Akademie der Künste.

Ariefkasten

Hrn. F. K. in München. Zu spät erhalten. Wir bitten alle Korrespondenzen spätestens bis Sonntag Mittag abzusenden, damit sie Montag früh
in unsern Händen sind. Die Redaction.

Zum Zwecke der Bearbeitung einer

s

werden die P. T. Herren Kunstforscher und Kunstsammler ergebenst
ersucht, gefällige Mittheilungen über:

Werke, die diesen Heiligen behandeln; bemerkenswerthe Original-
Aufsätze, sowie Angaben über im Privatbesitze befindliche bild-
liche Darstellungen desselben jeder Art, mit Angabe, ob dieselben
verkäuflich (besonders auch Handzeichnungen neuerer Meister),
gelangen zu lassen, an Herrn

[746] Kunsthändler Aloys Apell, Dresden.

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respondence franco gegen franco.

Auskunft ertheilt auf Wunsch
die hiesige Kunstgenossenschaft.

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