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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 17.1872

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https://doi.org/10.11588/diglit.13553#0359

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346

Wir erwähnen hier nur beiläufig, da augenblicklich ein näheres
und schlimmeres Verderbniß droht, wofür es keine Hülfe mehr giebt,
daß alle die Nebel, welche man durch Restauration zu beseitigen ver-
meinte, an einigen der kaum restaurirten Bilder schon wieder zum
Vorschein kommen; ein Beweis, wie sehr richtig unsere vor Jahren
schon ausgesprochene Behauptung war, daß der durch innere Feuch-
tigkeit erzeugte „Mauerfraß" das Grund-Nebel, d. h. die wesent-
lichste Ursache des Ruins der Bilder sei, ohne deren vorherige Be-
seitigung jede Restauration sowohl als jeder Schutz gegen äußere Be-
schädigungen ein blos momentanes, ganz zweckloses Auskunfts-, aber
keineswegs radikales und dauerndes Hülfsmittel ist. Vielleicht bringt
die Zeit auch bezüglich dieses Punktes die zu späte Einsicht. Uns
beschäftigt gegenwärtig eine andere Sorge, um derentwillen wir uns
an den Generalkonservator der Kuustdenkmäler Bayerns wenden, ihn
an seine Pflicht mahnend, auf daß er einschreite, um einen unerhörten
Kunstmord zu verhindern. 8 Bilder, es waren die am wenigsten

verletzten, sind leider schon restaurirt, doch 20, wovon 1 bereits wie-
der in Arbeit, noch zu retten. Will oder kann aber der General-
konservator den Pflichten seines Amtes nicht Nachkommen, dann ap-
pelliren wir an das Pietäts-Gefühl Leopold Rottmann's.

Sein höchstes Verdienst ist bei diesem Unternehmen: Selbst-
verläugnung; keine noch so glänzende Probe seines eigenen selbst-
ständigen Talentes könnte uns für den Verlust der Fresken ent-
schädigen. Eine sorgfältig im Geiste des Schöpfers derselben aus-
geführte Restauration ist an und für sich ein Werk, das eines
Künstlers Hand erfordert, und wer immer es vollbringt, dessen
Name wird sich für immer unzertrennlich mit Karl Rottmann's
Ruhm verbinden. Der Preis ist wohl eines Opfers werth. Und
eine solche Restauration verlangen wir ebensowohl im Interesse der
Kunst als in jenem der Kultur- und Kunstgeschichte, und hoffen, daß
es zur Herbeiführung einer Aenderung in der Angelegenheit keiner
weiteren Protestation bedarf. F.

Aphorismen und Miscelieii.

werde niemals ein Buch ansehen, auf dessen Titel blos steht: zum
Todtlachen, zur Erschütterung des Zwerchfells u. s. w. Je öfter lachend,
lächerlich, in einem komischen Werke vorkommt, desto weniger ist es selber
dieses; sowie ein ernstes durch die häufigen Wörter: „rührend, wunderbar,
Schicksal, ungeheuer" uns den Effekt nur diktirt, ohne ihn zu machen.

(Jean panl.)

181.

ie Quelle alles Wohlgefallens ist die Homogenität. Schon dem Schön-
heitssinn ist die eigene Species und in dieser wieder die eigene Race, unbe-
denklich die schönste. Auch im Umgang zieht Jeder den ihm Aehnlichen
entschieden vor; so daß einem Dummkopf die Gesellschaft eines andern
Dummkopfs ungleich lieber ist, als die aller großen Geister zusammen-
genommen. jSchopenhauer.j

Iriefkajlm.

Der unbekannte Abonnent, welcher am 17. d. Mts. aus dem
Post-Amt Nr. 44 eine Post-Anweisung über 6 Thaler aufgegeben, ohne
seinen Namen zu notiren, wird um nachträgliche Mittheilung des-
selben ersucht.

Die Expedition der Deutschen Kunstzeitung.

Hrn. * in Bremen. Wir haben lange nichts von Ihnen gehört.
Wie stets mit dem Börsenbilde? Die Red.

Hrn. 0 in Brüssel. Wir bitten in dem Manuskript nur die Titel
der Werke, nicht die Künstlernamen mit Anführungszeichen zu versehen, weil
dadurch leicht Jrrthum entstehen kann. Die Red.

I |T Unerschöpfliche Fundgrube "MU

jeden bildenden Künstler.-“^


Sernanisehe Göttersage

von

Ernst Bratuscheck.

Eleg. gebunden 1 Tlilr. 10 Sgr.

Vorrätliig in allen Buchhandlungen. [L

[749] jP


Verlag von Elwin Staude in Berlin.

Kuiftstvereiii

für Neu -Yorpommern.

Die auf hiesiger Kunst-Ausstel-
lung gewesenen Gemälde wurden
Ausgang voriger Woche an Herrn
Hofspediteur J. A. Fischer in Ber-
lin zur Weiterbeförderung zurück-
gesandt. [747]

Stralsund, 6. Novbr. 1872.

Der Verwaltungs-Ausschuss

des Kunstvereins für Neu-Vorpommern.

Es werden gesucht:

Adressen mit Angabe des Preises
bittet man zu richten an die

.Expedition

der Deutschen Kunst-Zeitung.

Soeben erschien in unserem Verlage:

L. Knaus ,,In tausend Aengsten“.

C. Hoff „Stiller Besuch“.

H. Kretzschmer „Die Dorfschule“.

W. Camphausen „Friedrich der Grosse“.
C. Müller „Heilige Familie“.

Imperialformat
ä Blatt 4 Thlr.

A. Piot „Pascuccia“.

J. Munsch „Das Concert“.

C. Engelhaft „Hausmütterchen“.
A. Hertel „Capri“.

W. GentZ „Schlangenbeschwörer“.

Imperialformat
ä Blatt 3 Thlr.

[695]

Photographische Gesellschaft.

Berlin, am Dönhofsplatz.

F, Karsch's Kunsthandlung

Breslau.

hierdurch ersuche ich die geehrten
Herren Künstler um Uebersendung

von Original-Oelgemälden,

da ich mich jetzt in meiner seit
über 40 Jahren bestehenden Kunst-
Handlung fast ausschliesslich mit
deren Verkauf beschäftige.
Hochachtungsvoll

[743] Emil Karsch.

GROSSBERGER & KURZ

Poljgrades - Bleistifte

in 16 Bleihärten.

Zu beziehen durch alle renommirten
Zeichnen-Materialien-Handlungen. £701]

Schwanliäusser,

vorm. Grossberger & Kurz in Nürnberg.

NB. Der vorigen Nummer war eine besondere Beilage beigegeben, welche einen Katalog des Kunst-Verlages
von Gottfried Basse in Quedlinburg enthielt. Expedition der Deutschen Kunstzeitung.

Kommissions - Verlag der Nicolai'schen Verlags-Buchhandlung (A. Effert & 2. Lindtner) in Berlin. — Druck von H. Theinhardt in Berlin.
 
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