MITTELALTERLICHE BUCHMALEREI
Innerhalb der Koloritgeschichte mittelalterlicher Malerei sind wir
heute durch die mit ungemeiner Konsequenz und einer neuartigen Syn-
these von kunsthistorischen und naturwissenschaftlichen Methoden
durchgeführten Forschungen von Heinz Roosen-Runge 1 am besten über
die Farbgestaltung in der Buchmalerei informiert. Gehen in der neu-
zeitlichen Koloritgeschichte kunstgeschichtliche und maltechnische
Untersuchungen getrennte Wege, in Roosen-Runges Forschungen sind
sie vereint.
Diese Forschungen lassen alle früheren Ansätze 2 - so wertvolle Be-
obachtungen diese auch enthalten mögen - hinter sich. Allerdings
war es Roosen-Runge noch nicht vergönnt, eine Gesamtdarstellung
der Farbgestaltung in der mittelalterlichen Buchmalerei zu schreiben.
Auf der Grundlage der mit höchster Sorgfalt vollzogenen quellen-
und stilkritischen wie auch maltechnischen Untersuchungen konnten
erst einige allerdings zentrale Bereiche dieses Komplexes erschlossen
werden.
Da der Autor für diese historische Periode keine eigenen Forschungen
vorweisen kann, muß sich die Darstellung hier mit Hinweisen auf die
kunsthistorischen Hauptergebnisse der Roosen-Rungeschen Unter-
suchungen begnügen.
Die schon des öfteren betonte Tatsache, daß in mittelalterlicher
Malerei der Umgang mit der Farbe in weit höherem Maße normativ
1 Vgl. hierzu die Bibliographie Heinz Roosen-Runges in der Festschrift zu
seinem 70. Geburtstag, >Diversarum Artium Studia, Beiträge zu Kunstwissen-
schaft, Kunsttechnologie und ihren Randgebieten<, hrsg. von Helmut Engelhart
und Gerda Kempter, Wiesbaden 1982, 289-291, sowie den Nachruf des Verf. auf
Heinz Roosen-Runge in der Zeitschrift für Kunstgeschichte, Bd. 49, 1986,
120-124.
2 Z. B. : Johan Jakob Tikkanen, Studien über die Farbengebung in der mittel-
alterlichen Buchmalerei (Societas scientiarum fennica. Commentationes huma-
narum litterarum, Tomus V), Helsingfors 1933. - Hildegard Chorus, Gesetz-
mäßigkeiten der Farbgebung in der ottonischen Buchmalerei, Bonn 1933. -
Gerhard Kleining, Die Klassik in der Farbgebung bei zwei karolingischen Hand-
schriften. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 15, 1952, 69-72. - Max Imdahl,
Die Miniaturen des karolingischen Malers Liuthard, Farbgebung, Malweise,
Komposition. In: Münstersche Forschungen, Heft 9, Münster/Köln 1955,1-40.
Innerhalb der Koloritgeschichte mittelalterlicher Malerei sind wir
heute durch die mit ungemeiner Konsequenz und einer neuartigen Syn-
these von kunsthistorischen und naturwissenschaftlichen Methoden
durchgeführten Forschungen von Heinz Roosen-Runge 1 am besten über
die Farbgestaltung in der Buchmalerei informiert. Gehen in der neu-
zeitlichen Koloritgeschichte kunstgeschichtliche und maltechnische
Untersuchungen getrennte Wege, in Roosen-Runges Forschungen sind
sie vereint.
Diese Forschungen lassen alle früheren Ansätze 2 - so wertvolle Be-
obachtungen diese auch enthalten mögen - hinter sich. Allerdings
war es Roosen-Runge noch nicht vergönnt, eine Gesamtdarstellung
der Farbgestaltung in der mittelalterlichen Buchmalerei zu schreiben.
Auf der Grundlage der mit höchster Sorgfalt vollzogenen quellen-
und stilkritischen wie auch maltechnischen Untersuchungen konnten
erst einige allerdings zentrale Bereiche dieses Komplexes erschlossen
werden.
Da der Autor für diese historische Periode keine eigenen Forschungen
vorweisen kann, muß sich die Darstellung hier mit Hinweisen auf die
kunsthistorischen Hauptergebnisse der Roosen-Rungeschen Unter-
suchungen begnügen.
Die schon des öfteren betonte Tatsache, daß in mittelalterlicher
Malerei der Umgang mit der Farbe in weit höherem Maße normativ
1 Vgl. hierzu die Bibliographie Heinz Roosen-Runges in der Festschrift zu
seinem 70. Geburtstag, >Diversarum Artium Studia, Beiträge zu Kunstwissen-
schaft, Kunsttechnologie und ihren Randgebieten<, hrsg. von Helmut Engelhart
und Gerda Kempter, Wiesbaden 1982, 289-291, sowie den Nachruf des Verf. auf
Heinz Roosen-Runge in der Zeitschrift für Kunstgeschichte, Bd. 49, 1986,
120-124.
2 Z. B. : Johan Jakob Tikkanen, Studien über die Farbengebung in der mittel-
alterlichen Buchmalerei (Societas scientiarum fennica. Commentationes huma-
narum litterarum, Tomus V), Helsingfors 1933. - Hildegard Chorus, Gesetz-
mäßigkeiten der Farbgebung in der ottonischen Buchmalerei, Bonn 1933. -
Gerhard Kleining, Die Klassik in der Farbgebung bei zwei karolingischen Hand-
schriften. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 15, 1952, 69-72. - Max Imdahl,
Die Miniaturen des karolingischen Malers Liuthard, Farbgebung, Malweise,
Komposition. In: Münstersche Forschungen, Heft 9, Münster/Köln 1955,1-40.