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Ein deutscher Fürst als Förderer der modernen Kunst.
»»SORß-DiChW
FRAU MARGARETHE VON BRAUCHITSCH—HALLE A. S.
Gestickter Wandbehang.
herzog Ernst Ludwig die Vorurtheile von
sich, welche durch entartete Elemente dem
Begriffe »moderne Kunst« angehängt worden
waren, um sie da zu fördern, wo sie am
unmittelbarsten in das Leben des Volkes
eingreift: im Gewerbe!
Der Grossherzog hat eine durchaus
selbständige Auffassung von dem Wesen der
Gewerbe-Künste, und mehr als das: er ver-
mag selbst mit dem Stifte seinen künst-
lerischen Absichten Ausdruck zu geben, in-
soweit es nöthig ist, um den Werkzeichner
oder Handwerker bei der Ausführung genau
zu dem hinzuführen, was in dem künst-
lerischen Geiste des hohen Herrn Gestalt
gewonnen hatte. So ist denn auch sein Ver-
kehr mit den Künstlern derart, dass diese
stets glauben, mit einem Künstler zusammen
Pläne zu entwerfen und zu schaffen. Bei
aller Bestimmtheit der eigenen Auffassung,
gibt der Grossherzog seine Ideen nie als
Befehle, denen der Künstler sich bedingungs-
los zu unterwerfen habe; er lässt vielmehr
dem Schaffenden seine volle Freiheit und tritt
gegebenen Falls auch von seiner eigenen
ursprünglichen Auffassung gerne zurück,
wenn der Künstler einen besseren Vorschlag
zu machen weiss.
Es sei auch nicht versäumt, darauf hin-
zuweisen, dass auch I. K. H. die Grossher-
Ein deutscher Fürst als Förderer der modernen Kunst.
»»SORß-DiChW
FRAU MARGARETHE VON BRAUCHITSCH—HALLE A. S.
Gestickter Wandbehang.
herzog Ernst Ludwig die Vorurtheile von
sich, welche durch entartete Elemente dem
Begriffe »moderne Kunst« angehängt worden
waren, um sie da zu fördern, wo sie am
unmittelbarsten in das Leben des Volkes
eingreift: im Gewerbe!
Der Grossherzog hat eine durchaus
selbständige Auffassung von dem Wesen der
Gewerbe-Künste, und mehr als das: er ver-
mag selbst mit dem Stifte seinen künst-
lerischen Absichten Ausdruck zu geben, in-
soweit es nöthig ist, um den Werkzeichner
oder Handwerker bei der Ausführung genau
zu dem hinzuführen, was in dem künst-
lerischen Geiste des hohen Herrn Gestalt
gewonnen hatte. So ist denn auch sein Ver-
kehr mit den Künstlern derart, dass diese
stets glauben, mit einem Künstler zusammen
Pläne zu entwerfen und zu schaffen. Bei
aller Bestimmtheit der eigenen Auffassung,
gibt der Grossherzog seine Ideen nie als
Befehle, denen der Künstler sich bedingungs-
los zu unterwerfen habe; er lässt vielmehr
dem Schaffenden seine volle Freiheit und tritt
gegebenen Falls auch von seiner eigenen
ursprünglichen Auffassung gerne zurück,
wenn der Künstler einen besseren Vorschlag
zu machen weiss.
Es sei auch nicht versäumt, darauf hin-
zuweisen, dass auch I. K. H. die Grossher-