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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 5.1899

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Heft 2 (November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.6697#0137

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I I 2

W. Co Hin's farbige Leder-Beizungen.

Mappen und Photographie-Ständer. Entwurf von h. sütterlin.

Dekorirt mit Leder-Beizungen nach dem Verfahren von w. collin—berlin.

abgebildeten Erzeugnissen Collin's zur An-
wendung gelangte. Wie uns mitgetheilt
wird, ist die Anregung, Leder wieder tonig
und farbig zu beizen, von Dr. Peter Jessen,
dem um die künstlerische Buch-Ausstattung
so ausserordentlich verdienten Direktor der
Bibliothek des Kgl. Kunstgewerbe-Museums
in Berlin, gegeben worden. Das chemische
Verfahren ist Patent-Geheimniss der Firma.
Die Färbung geschieht in der Masse, sodass
die natürliche Oberflächen - Narbung des
Leders nichts von ihrem reizvollen Karakter
einbüsst. Dass dies eine viel stilgerechtere
Behandlung des Leder-Materiales ist, als die
bisher allgemein übliche, wenn auch zuweilen
mit staunenswerthem technischem Raffine-
ment durchgeführten Verfahren, insbesondere
die bemalte Pressung, das liegt auf der
Hand. Die eingebeizten Farben sind un-
verwüstlich und werden stets sorgfältig zu

dem gelben Grundtone des Leders gestimmt,
wobei endlose Variationen möglich sind. —
Leder-Beizungen wurden ja schon seit alter
Zeit künstlerisch angewandt. Das Neue
und Wesentliche des Collin'schen Verfahrens
ist daher vorzugsweise in der Farbengcbung
zu erblicken, die man bisher in so staunens-
werther Kraft und Mannigfaltigkeit nicht
hervorbringen konnte.

Wir können nach genauer Besich-
tigung der Collin'schen Erzeugnisse dieses
Verfahren nur begrüssen. — Was uns jedoch
von unserem Standpunkte aus besonders
anerkennenswerth erscheint, ist, dass Collin
auch wirkliche Künstler für die Entwürfe
herangezogen hat: Sütterlin, Prof. Otto Eck-
mann und Prof. Hans Christiansen. So
zweifeln wir nicht, dass diese reizenden
Leder-Sachen bei allen Kunstverständigen
verdienten Anklang finden werden.
 
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