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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 5.1899

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Heft 3 (Dezember)
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Unsere letzten Wettbewerbe
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https://doi.org/10.11588/diglit.6697#0167

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Unsere letzten Wettbewerbe.

138

f. nigg—berlin. Buch-Illustration.
Lobende Erwähnung im VII. Wettbewerbe.

Stellung: Federmanier in nat. Grösse. I. Preis
60 Mk., II. Preis 30 Mk., III. Preis 15 Mk.
Entwürfe bleiben Eigenthum der Künstler.

Dieser Wettbewerb hatte sich einer ausser-
ordentlich regen Betheiligung zu erfreuen,
45 Entwürfe waren dazu eingesandt worden,
wogegen die gleiche Aufgabe des Vorjahres
nur mit 18 Entwürfen bedacht wurde. —
Aber nicht nur der Zahl nach, sondern auch
inhaltlich ist ein grösserer Erfolg zu ver-
zeichnen, der einen nicht unbedeutenden
Fortschritt bezeichnet. Fast die Hälfte der
Entwürfe entsprach den allgemeinen An-
forderungen an eine gute, brauchbare Tisch-
lampe für Petroleum, wenn schon bedenk-
liche Massigkeit des Bronzegestells mitunter
die bequeme Hantirung wesentlich in Frage
stellte. Offenbare Mängel traten weniger in
• der Gesammtauffassung des Begriffes Tisch-
lampe als in den Einzelheiten des Gestelles
zutage, so im Unterbau für die Aufnahme
des Oelbehälters in ungünstiger Legung des
Schwerpunktes, im Oberbau durch zu massige
oder zu federnde Wirkung des Glockenträgers.
Häufiger noch war gegen eine gute propor-
tionale Lösung gefehlt worden, des weiteren

durch ungeschickte Anordnung der Stütz-
punkte des Lampenfusses für die Tischplatte.

Ueberraschung bot der grosse Formen-
reichthum moderner Richtung, der in der
Mehrzahl der Entwürfe eine durchaus gesunde
Auffassung und Verarbeitung gefunden hatte.
Nur wenige Entwürfe fielen durch zeichne-
rische Mängel ab, alle übrigen waren ge-
schickt und anschaulich dargestellt, zum Theil
vollendet, ja künstlerisch gezeichnet, wenn
schon häufig dem speziellen Karakter des
als durch Bronzeguss hergestellt gedachten
Lampengestells nicht die Intimität und Weich-
heit dieses edlen Materials gegeben war.

Im grossen ganzen hatte das Preisrichter-
Kollegium, das sich aus der Redaktions-
Kommission und Herrn Architekten Wilhelm
Maus in Frankfurt a. M., dem als Vertreter
der bedeutenden Firma L. A. Riedinger-
Augsburg bestens bekannten Techniker und
Künstler der Beleuchtungsbranche, bildete, in
der Beurtheilung und Preisvertheilung einen
schweren Stand, In die engere Wahl kamen
13 Entwürfe, von welchen 2 ausgeschieden
wurden. Es erhielten: den I. Preis, Mk. 60.,
Motto »Paradies« des Herrn Karl Stock in
Heilbronn a. N., den IL Preis, Mk. 30.,

f. nigg—berlin. Illustration zu einem Märchen.
 
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