Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 5.1899

DOI Heft:
Heft 3 (Dezember)
DOI Artikel:
Matthies-Masuren, Fritz: Die Kunst in der Photographie
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.6697#0175

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
146

Matthies-Masuren:

TH. SCHNEIDER—LEIPZIG.

III. Preis im X. Wettbewerb der »Deutschen Kunst

tiven Erscheinung, der Bildwirkung kann
dieser Vorgang so oft wiederholt werden,
bis man die Erscheinung, die man beab-
sichtigte, vollkommen erzielt hat.

Jedem, der sich ein wenig in der Her-
stellung von Lithographien, Radirungen oder
dgl. auskennt, wird es einleuchten von wie
grosser Bedeutung eine solche Technik für
die Photographie ist. Man hat nicht nur die
Wahl der Farbe, die Kraft der Erscheinung
in der Hand, sondern sie führt auch zum
eigentlich künstlerischen Tondruck, zum will-
kürlich zu bestimmenden mehrfarbigen Druck.

Kunstphotographie hat einige ihr ganz be-
sonders zukommenden Eigenschaften. »Diese
Eigenschaften« sagt Watzeck, einer der

besten Künstler-
Photographen im
photographischen
Zentralblatt, »sind
photographischer

Natur und ich
möchte sie unter
dem Namen Wahr-
haftigkeit zusam-
menfassen , oder
sie gehen aus dem

Negativprozess
hervor und wären
Afaterialkarakte-
ristik zu nennen.
Diese letztere zeigt
sich im Gummi-
druck am aus-
gesprochensten.
Lässt sich nach-
weisen , dass die
besonderen Eigen-
schaften der künst-
lerischen Photo-
graphie so beschaf-
fen sind, dass da-
durch das Interesse
am Bilde gestei-
gert wird, dann
sind künstlerische

Photographien
neben Handzeich-
nungen z. B. für
sich bestehende
Kunstwerke selbständigen Karakters. Die
einen können die anderen nicht ersetzen -
unseren Bestrebungen kommt dann eine
ernste Bedeutung zu, sie haben eine Zukunft.«

Damit, dass unsere Photographien öfters
und gerade von Malern für Reproduktionen
nach Gemälden gehalten wurden, ist bewiesen,
dass ihre Betrachtung das Gefühl eines em-
pfindenden Menschen befriedigen können.

Der strengsten Kritik hielten bei dieser
Ausstellung vielleicht kaum ein Dutzend
der Bilder stand, was aber bei der grossen
Jugend der ganzen Bestrebung kaum wunder-
nehmen kann. Die Perlen der Ausstellung
waren einige Bilder von Heinrich Kühn —
Innsbruck und Hugo Henneberg—Wien.

Künstler-Photographie.
und Dekoration« 1898/99.
 
Annotationen