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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 5.1899

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Heft 3 (Dezember)
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Deutsche Kunst auf der Pariser Welt-Ausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.6697#0178

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Deutsche Kunst auf der Pariser Welt-Ausstellung.

i49

Er schilderte zuerst kurz die räumlichen
Dispositionen der früheren Pariser Aus-
stellungen , in denen man zuerst versucht
hatte, die Ausstellungsgüter nach Gegen-
ständen und nach den Ländern so zu ordnen,
dass man je nach Wunsch ein bestimmtes
Industriegebiet oder die gesammte Produktion
eines Landes überblicken konnte. Die immer
wachsende Ausdehnung hat dann eine solche
Anordnung unmöglich gemacht, die Gegen-
stände sind nun in nationalen Gruppen in
die einzelnen Häuser, die bestimmten Indu-
strien zugewiesen sind, vertheilt.

In der Ausdehnung wird wohl nie eine
Ausstellung auf unserem Kontinent mit der
von Chicago wetteifern. So ist für die
Pariser der Raum sehr beschränkt, zumal
da man sich gegenüber allen anderen Pro-
jekten wieder für das Marsfeld, das im
Herzen der Stadt liegt, entschieden hat und
im Wesentlichen nur das Terrain bebaut,
das auch die Ausstellung von 1889 getragen
hat. Die einzige Erweiterung besteht darin,
dass man sich zum ersten Male entschlossen
hat, eine Etage hoch zu gehen; das wird
ein gegen frühere Ausstellungen ganz ver-
ändertes Bild ergeben. Für die Benutzung

--u.7? c°

W. WEIMER—DARMSTADT. Künstler-Photographie.

W. WEIMER—DARMSTADT. Künstler-Photographic.

der Galerien ist ein neues System gefunden
worden: es werden im Industriepalast unten
die Maschinen und auf der Galerie darüber
die Erzeugnisse ausgestellt werden.

Die Steigerung des Raumbedürfnisses,
die zu diesem Ausweg geführt hat, beruht
namentlich auf der grossen Betheiligung des
Auslandes. So war Deutschland auf der
letzten Ausstellung gar nicht vertreten. Die
Franzosen sorgen natürlich, wie das die Gast-
geber bei Ausstellungen immer thun, zunächst
für sich und nehmen mindestens die Hälfte
des Raumes in Anspruch; das ist für die
Fremden sehr ungünstig. So ist es dem
Reichskommissar, trotzdem es ihm gelungen
ist, verhältnissmässig viel Platz zu erobern,
unmöglich, alle Ansprüche zu befriedigen.

Uebrigens hat Deutschland viel zu thun,
wenn es den Erwartungen, die von allen
anderen Nationen gehegt werden, nur einiger-
massen entsprechen will. Aus den Aeusser-
ungen der Delegirten aller Länder klingt
Achtung, ja sogar Furcht vor den Leistungen
Deutschlands hindurch. In traurigem Wider-
spruch dazu steht es, dass so viele deutsche
Industrielle es noch immer nicht wagen oder,
 
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