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Octave Maus: Paul Du Bois.
HANS ÜNGER — DRESDEN.
Vertheilung der Nebenwerthe. Und dieses
dekorative Gefühl manifestirt sich in der
Mühe, mit welcher er, mittelst Mixturen, die
er eifersüchtig geheim hält, seine Bronzen,
seine Kupfer- und Zinn-Gegenstände und
selbst seine Gips-Abgüsse in manigfaltiger
Weise abtönt, überzeugt, dass die »Toilette«
und die Art der Darbietung sehr viel zur
Geltung des Ganzen beitragen.
Schon hierdurch wird es begreiflich, dass
der Künstler seit 5 Jahren sich der ange-
wandten Kunst mit Eifer widmet. Im Jahre
1894 begann er seine Laufbahn auf diesem
Gebiete durch einen Gewaltstreich: seine
»Candelabres aux iris«, welche ihm einen
glänzenden Erfolg einbrachten, dienten als
Ausgangspunkt einer Serie von Nachahm-
ungen deren wenig skru-
pulöse Urheber nicht ein-
mal versuchten das Modell
zu verleugnen, welches sie
inspirirt hatte. Ein Exem-
plar dieser Leuchter, welche
1892 in St. Petersburg aus-
gestellt waren, wurde durch
das Museum dieser Stadt
erworben. Im folgenden
Jahre fand ein ganzer Glas-
schrank voll Zinn-Gegen-
ständen in der »Libre Es-
thetique« allgemeine Be-
wunderung. Das waren
u. a. die Nachtlampe, der
Wasserkrug, die Schachtel
Tauf - Bonbons, die Salz-
büchse, ein Spiegelrahmen,
ein Liqueur - Aufsatz, ein
Schmuckkasten, eine Gür-
tel - Schliesse, eine Mantel-
Agraffe, eine Brosche, eine
Reispuderbüchse etc. Und
seitdem ist diese seine
gewerbliche Produktion
immer mehr gestiegen. Der
Pfingstrosen-Leuchter, der
Aschenbecher in Bronze,
die silberne Brosche, die
Gürtel-Schliesse, zählen mit
einem Tintenfass, Papier-
presse, Becher, Jonquille-
Leuchter, Beleuchtungs - Gegenständen etc.
unter die besten Werke dieser letzten
Periode. Wünschen wir, dass das Beispiel,
welches dieser belgische Künstler gibt
in Verbindung mit Alexander Charpentier,
Boffier, Desbois, u. a. hervorragenden Bild-
hauern, nachgeahmt werden möge! Das Zu-
sammenwirken von so vielen Kräften kann
nicht verfehlen, die Kunst-Industrien aus
ihrem Rückstand, in dem sie so tief seit dem
Verschwinden der Gilden und der Hand-
werkerzünfte beharren, herauszureissen.
Die Bildhauerei kam jedoch trotzdem
bei Du Bois nicht zu kurz. »Das Echo«.,
Bas-Relief in Bronze, welches von 1896
datirt, Porträts, Medaillen und jene hübsche
Gestalt »La femme ä sa toilette«, 1899 in
»Sicilianische Landschaft«.
Octave Maus: Paul Du Bois.
HANS ÜNGER — DRESDEN.
Vertheilung der Nebenwerthe. Und dieses
dekorative Gefühl manifestirt sich in der
Mühe, mit welcher er, mittelst Mixturen, die
er eifersüchtig geheim hält, seine Bronzen,
seine Kupfer- und Zinn-Gegenstände und
selbst seine Gips-Abgüsse in manigfaltiger
Weise abtönt, überzeugt, dass die »Toilette«
und die Art der Darbietung sehr viel zur
Geltung des Ganzen beitragen.
Schon hierdurch wird es begreiflich, dass
der Künstler seit 5 Jahren sich der ange-
wandten Kunst mit Eifer widmet. Im Jahre
1894 begann er seine Laufbahn auf diesem
Gebiete durch einen Gewaltstreich: seine
»Candelabres aux iris«, welche ihm einen
glänzenden Erfolg einbrachten, dienten als
Ausgangspunkt einer Serie von Nachahm-
ungen deren wenig skru-
pulöse Urheber nicht ein-
mal versuchten das Modell
zu verleugnen, welches sie
inspirirt hatte. Ein Exem-
plar dieser Leuchter, welche
1892 in St. Petersburg aus-
gestellt waren, wurde durch
das Museum dieser Stadt
erworben. Im folgenden
Jahre fand ein ganzer Glas-
schrank voll Zinn-Gegen-
ständen in der »Libre Es-
thetique« allgemeine Be-
wunderung. Das waren
u. a. die Nachtlampe, der
Wasserkrug, die Schachtel
Tauf - Bonbons, die Salz-
büchse, ein Spiegelrahmen,
ein Liqueur - Aufsatz, ein
Schmuckkasten, eine Gür-
tel - Schliesse, eine Mantel-
Agraffe, eine Brosche, eine
Reispuderbüchse etc. Und
seitdem ist diese seine
gewerbliche Produktion
immer mehr gestiegen. Der
Pfingstrosen-Leuchter, der
Aschenbecher in Bronze,
die silberne Brosche, die
Gürtel-Schliesse, zählen mit
einem Tintenfass, Papier-
presse, Becher, Jonquille-
Leuchter, Beleuchtungs - Gegenständen etc.
unter die besten Werke dieser letzten
Periode. Wünschen wir, dass das Beispiel,
welches dieser belgische Künstler gibt
in Verbindung mit Alexander Charpentier,
Boffier, Desbois, u. a. hervorragenden Bild-
hauern, nachgeahmt werden möge! Das Zu-
sammenwirken von so vielen Kräften kann
nicht verfehlen, die Kunst-Industrien aus
ihrem Rückstand, in dem sie so tief seit dem
Verschwinden der Gilden und der Hand-
werkerzünfte beharren, herauszureissen.
Die Bildhauerei kam jedoch trotzdem
bei Du Bois nicht zu kurz. »Das Echo«.,
Bas-Relief in Bronze, welches von 1896
datirt, Porträts, Medaillen und jene hübsche
Gestalt »La femme ä sa toilette«, 1899 in
»Sicilianische Landschaft«.