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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 5.1899

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Heft 5 (Februar)
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Gurlitt, Cornelius: Deutsche Baukunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.6697#0255

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2l8

Cornelius Gurlitt.

HANS CHRISTIANSEN. »Frühling«.

Dekoration des reizenden Konzertsaales dieses
Hauses schon vom alten Schema der Innen-
Architektur völlig los; im Predigerhaus bei
St. Nikolai gab er sich in deutscher Renais-
sance. Er hat wie so Viele versucht, in
dieser monumental zu werden. Das ist ihm
freilich so wenig geglückt wie einem ande-
ren. Das 16. Jahrhundert in Deutschland
ist in seiner 2. Hälfte im Kleinen gross, im
Grossen klein. Aber Licht hat doch das
herausgefunden was jener Zeit eigen ist: das
Zusammenstellen grosser ungeschmückter
Flächen mit reich verzierten und daher
doppelt wirksamen Einzelheiten! wenn er
gleich nicht wagte, nach alter Art hierbei

und » Winter«.?Oberlicht-Fenster für ein Restaurant.

mit der Einzelheit aus dem Maassstab
des Ganzen herauszufallen. Am Polizei-
gebäude wurde er erst ganz er selbst. Die
undankbare Aufgabe, ein schlecht gelegenes
Geschäftshaus ohne viel Aufwand wirkungs-
voll zu gestalten, ist musterhaft gelöst und
zwar im romanischen Stil, wenn man so
will, amerikanisch, freilich nach Plänen vom
Jahre 1886, also aus einer Frühzeit, in der
die Leiter der neuesten Bewegung noch
nicht aufgestanden waren. Die ganze Frische
einer gesunden Nützlichkeitsrichtung, das
heisst jener Realismus, der über die anstän-
dige Zweckerfüllung nicht hinauszugehen
braucht, brachte dann die Markthalle: Wer

HANS CHRISTIANSEN.

Fenster für ein Bade-Kasino.
 
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