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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 5.1899

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Heft 5 (Februar)
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Aus dem Städt. Suermondt-Museum zu Aachen
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https://doi.org/10.11588/diglit.6697#0271

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Aus dem Suermondt-Museum in Aachen.

die lokale Kunstgeschichte zu pflegen und
zu sammeln.

Das Aachener Museum hatte bisher
unter der Leitung eines kunstfreundlichen
Dilettanten gestanden, der, nachdem er das
Institut aus kleinen Anfängen zu einer ge-
wissen Blüthe gebracht hatte, naturgemäss
vor den immer wachsenden Aufgaben zurück-
schrecken musste, welche die neuere Be-
wegung dem Museumsleiter stellt. Nach dem
Rücktritt jenes Herrn hat das Museum in
Dr. Kisa, dem früheren Assistenten des
Kölner Museums, einen neuen Direktor er-

GEORG SCHÜTTLE—STUTTGART.

halten, der seine ganze Thatkraft in den
alleinigen Dienst der Sache stellen konnte
und es sichtlich verstanden hat, in kurzer
Zeit das fast erloschene Interesse der Aachener
Bevölkerung für das Museum wieder zu be-
leben. Vor allem musste längst Versäumtes
nachgeholt und die Bürgerschaft mit den
wichtigsten Erscheinungen moderner Kunst
bekannt gemacht werden, die bisher in die
geweihten Räume nicht zugelassen wurde.
Als besonders glücklicher Treffer ist die im
Juni und Juli veranstaltete Sonderausstellung
von modernen Klein-Bronzen und Metall-
Arbeiten zu betrachten. Sie hat durch die Art ihrer
Veranstaltung einen auch weitere Kreise interessiren-
den Karakter angenommen. In den Grossstädten der
Kunst wird eine solche Ausstellung mehr oder weniger
den gleichen Typus zeigen, eine grosse Reihe monu-
mentaler Werke und
daneben Klein - Ge-
werbe. Aachen indess
musste in Rücksicht
auf die geringen
Mittel auf monumen-
tale Werke verzich-
ten, dafür wurde im
weitesten Umfange
alles das herange-
zogen, was sich an
Bronzen in Aachen
in Privatbesitz be-
findet. Das war un-
gemein lehrreich. Es
stellte sich heraus,
dass auch hier dieser,
übrigens recht um-
fangreiche, Privatbe-
sitz fast ausschliess-
lich aus den Erzeug-
nissen der Pariser
Giessereien von Bar-
bedienne und der
Societe des bronces

besteht. Einen
Sammler (im strengen
Sinne des Wortes)
von Bronzen gibt es
in dieser reichen
Stadt von 130 000
Schrank mit XyUktypom. Einwohnern über-
 
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