Eugen Bracht.
247
erkannte und dem Vater
dringend zuredete, dem
Herzens - Wunsche des
Sohnes zu entsprechen.
Der ging natürlich dahin:
Maler zu werden. —
Sein Kamerad in der
Antiken - Klasse wurde
Hans Thoma. Noch heute
sind die beiden Meister
freundschaftlich verbun-
den. Einen grossen Ein-
fluss auf die erste Ent-
wickelung Bracht's übte
damals C. Er. Lessing's
»Rheinlandschaft« aus,
die in der Darmstädter
Gallerie Aufstellung fand.
Unglückliche Verhält-
nisse zwangen den jungen
Künstler vorübergehend als Kaufmann sein
Brot zu erwerben. Er vermählte sich in
dieser Zeit mit einer Tochter des frühver-
storbenen Malers und Cornelius - Schülers
LudwigDeurer in Mannheim. Endlich, 1875,
konnte er zur Kunst zurückkehren. Sein
Studien-Gebiet wurde zunächst die Lüne-
PROF. EUGEN BRACHT —BERLIN.
Feder-Zeichnung.
PROF. EUGEN BRACHT—BERLIN.
burger Heide, sein Programm: den Vorder-
grund, der bis dahin nicht mehr als ein un-
wesentlicher Bildtheil gewesen, zum Aus-
gangs-Punkt zu nehmen. Eins seiner ersten
Heide-Bilder erwarb die Gräfin Flemming,
eine Tochter der Bettina v. Arnim. Nach-
dem er sodann unter dem Einflüsse des
^ damals in Deutschland
noch gänzlich unbekann-
ten Manet in Paris seine
Technik weiter ausge-
bildet, begab er sich 1880
nach Egypten und Jeru-
salem, dem Toten Meere,
Arabien, dem Sinai: Die
Werke, welche infolge
dieser Reise entstanden,
brachten ihm Ruhm,
Käufer und Ehrungen:
Bracht war einer der
ersten »Orient - Maler«
seiner Zeit. 1882 folgte
er einem Rufe A. von
Werner's als Lehrer an
die Berliner Akademie.
Hier schuf er sein »Sedan-
Panorama«, welches
Kaiser Wilhelm I. am
1. September 1883 eröff-
nete. Auch Moltke hatte
-»Rosen-Strauch*: Feder-Zeichnung.
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erkannte und dem Vater
dringend zuredete, dem
Herzens - Wunsche des
Sohnes zu entsprechen.
Der ging natürlich dahin:
Maler zu werden. —
Sein Kamerad in der
Antiken - Klasse wurde
Hans Thoma. Noch heute
sind die beiden Meister
freundschaftlich verbun-
den. Einen grossen Ein-
fluss auf die erste Ent-
wickelung Bracht's übte
damals C. Er. Lessing's
»Rheinlandschaft« aus,
die in der Darmstädter
Gallerie Aufstellung fand.
Unglückliche Verhält-
nisse zwangen den jungen
Künstler vorübergehend als Kaufmann sein
Brot zu erwerben. Er vermählte sich in
dieser Zeit mit einer Tochter des frühver-
storbenen Malers und Cornelius - Schülers
LudwigDeurer in Mannheim. Endlich, 1875,
konnte er zur Kunst zurückkehren. Sein
Studien-Gebiet wurde zunächst die Lüne-
PROF. EUGEN BRACHT —BERLIN.
Feder-Zeichnung.
PROF. EUGEN BRACHT—BERLIN.
burger Heide, sein Programm: den Vorder-
grund, der bis dahin nicht mehr als ein un-
wesentlicher Bildtheil gewesen, zum Aus-
gangs-Punkt zu nehmen. Eins seiner ersten
Heide-Bilder erwarb die Gräfin Flemming,
eine Tochter der Bettina v. Arnim. Nach-
dem er sodann unter dem Einflüsse des
^ damals in Deutschland
noch gänzlich unbekann-
ten Manet in Paris seine
Technik weiter ausge-
bildet, begab er sich 1880
nach Egypten und Jeru-
salem, dem Toten Meere,
Arabien, dem Sinai: Die
Werke, welche infolge
dieser Reise entstanden,
brachten ihm Ruhm,
Käufer und Ehrungen:
Bracht war einer der
ersten »Orient - Maler«
seiner Zeit. 1882 folgte
er einem Rufe A. von
Werner's als Lehrer an
die Berliner Akademie.
Hier schuf er sein »Sedan-
Panorama«, welches
Kaiser Wilhelm I. am
1. September 1883 eröff-
nete. Auch Moltke hatte
-»Rosen-Strauch*: Feder-Zeichnung.