Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten (12.1903)

Zu den Arbeiten von Bürcks Schülern.

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schlafen lässt. Das Leben bildet bessere
Philosophen als der kleine »Schwegler« und
seinesgleichen. Es wird in der Kunst wohl
ziemlich ähnlich sein.

Es sollte hier von Bürcks Lehrtätig-
keit an der Magdeburger Kunstgewerbe-
Schule die Rede sein. Grosses und Breites
über Arbeiten von Schülern eines Künstlers
zu schreiben, der selber noch stark in der
Entwickelung steckt und dies auch sehr
wohl weiss, erschien mir nicht angebracht.
Ich habe es für das Beste gehalten, ganz
allgemein von den Empfindungen zu sprechen,
die einem modernen Menschen kommen
müssen, wenn er in das Getriebe einer
Kunst - Schule hineingezogen wird. Wohl
ihm, wenn er an eine Anstalt kommt, an der
ihm die Bewegungs-Freiheit nicht durch den
Hemmklotz der »Tradition« behindert wird.
Direktor Thormälen besitzt den Ehrgeiz,

an seiner Schule nur äusserst tüchtige Künst-
ler zu haben, solche, denen er in künstle-
rischen Dingen volle Freiheit gewähren kann.
Als er zum Leiter der von ihm — unter
erfreulicherweise nicht nur platonischer Sym-
pathie einiger einsichtsvoller Magdeburger
Druckerei-Besitzer — eingerichteten Buch-
gewerbe-Klasse Paul Bürck aus Darmstadt
berief, that er einen besonders glücklichen
Griff. — Es wäre interessant, zu verfolgen,
wie sich Bürcks ornamentale Veranlagung
— ich nehme hier »ornamental« ganz all-
gemein, so etwa, wie ich eine griechische
Plastik ornamental nenne — mit all ihren
Vorzügen und Schwächen in dem kleinen
Sonder-Gebiete des Buch-Schmuckes äussert.
Wie ihm die plastische Ausarbeitung der
Einzel - Formen besonders am Herzen liegt,
wie die Komposition zurück tritt oder besser:
wie sie in einfachster Weise auf Addition