Moriz Baron Lasser—München:
EMANUEL JOSEF MARGOLD—WIEN.
Entwurf für Stickerei. Vorhang.
Landarchitektur, sind
sie etwa nicht der
Traum jedermanns
heutzutage? Daß auch
die „Raumkunst", d.h.
die Innen-Archi-
tektur noch eine
glänzende Zukunft vor
sich hat, liegt auf der
Hand. Kann man sich
ja selbst heute schon
mit recht geringen
Mitteln ganz wunder-
nett einrichten. Und
wer täte dies nicht
gerne, wenn die Sache
einmal noch weniger
kostet und sich das
Verständnis f ür H a u s-
kultur noch gehoben
hat? — Eine andere
grof3e, ja die groß-
artigste Kunst aller
Zeiten und Völker
vielleicht, harrt frei-
lich noch sehr, sehr
des Verstehens, des
Rufes . . . Darf ich
denn überhaupt nur
von ihr reden, ohne
dag man mir die
Schellenkappe auf-
setjt? Wie heiße ich
sie stolz und leise?
„Monumentale Archi-
tektur". Von ihr träu-
me ich in gleitenden
Tagen und in großen
Nächten . . . aber
auch ein DüHer, ein
Theodor Fischer
und andere er-
lauchte Künstler
opfern ihr mit Ge-
danken und Stift. Sie
wird neue Altäre, neue
Dome, gewaltige, säu-
lenstarrende Tempel
errichten, edle Schöp-
fungen der Plastik in
nur der Schönheit er-
baute Hallen stellen,
menschliche Körper
wie weiße Flammen
in dem Frühling eines
Berg - Waldes auf-
220
EMANUEL JOSEF MARGOLD—WIEN.
Entwurf für Stickerei. Vorhang.
Landarchitektur, sind
sie etwa nicht der
Traum jedermanns
heutzutage? Daß auch
die „Raumkunst", d.h.
die Innen-Archi-
tektur noch eine
glänzende Zukunft vor
sich hat, liegt auf der
Hand. Kann man sich
ja selbst heute schon
mit recht geringen
Mitteln ganz wunder-
nett einrichten. Und
wer täte dies nicht
gerne, wenn die Sache
einmal noch weniger
kostet und sich das
Verständnis f ür H a u s-
kultur noch gehoben
hat? — Eine andere
grof3e, ja die groß-
artigste Kunst aller
Zeiten und Völker
vielleicht, harrt frei-
lich noch sehr, sehr
des Verstehens, des
Rufes . . . Darf ich
denn überhaupt nur
von ihr reden, ohne
dag man mir die
Schellenkappe auf-
setjt? Wie heiße ich
sie stolz und leise?
„Monumentale Archi-
tektur". Von ihr träu-
me ich in gleitenden
Tagen und in großen
Nächten . . . aber
auch ein DüHer, ein
Theodor Fischer
und andere er-
lauchte Künstler
opfern ihr mit Ge-
danken und Stift. Sie
wird neue Altäre, neue
Dome, gewaltige, säu-
lenstarrende Tempel
errichten, edle Schöp-
fungen der Plastik in
nur der Schönheit er-
baute Hallen stellen,
menschliche Körper
wie weiße Flammen
in dem Frühling eines
Berg - Waldes auf-
220