- HUBERT ROSS-HANNOVER: »WOHNZIMMER«. AUSSTELLG. A. WERTHEIM »MOD. WOHNRÄUME«
GUTBÜRGERLICH.
ZUR AUSSTELLUNG »MODERNE WOHNRÄUME« A. WERTHEIM, BERLIN.
königlichen Kunst. Heute aber schuf das Bürger-
tum aus sich heraus den neuen Stil: Formen,
die mit Bewußtsein sich den Überlieferungen aus
den Schlössern entgegenstellen. Der vernünftig
gegliederte Gebrauchsraum und das zweck-
mäßige, die Wesensart des neudeutschen Bür-
gers offenbarende Möbel wurden das herr-
schende Ideal. Somit ist es zwar nur eine
Quittung auf vollzogene Tatsachen, ist aber
immerhin ein freudiges Bekenntnis, wenn Un-
ternehmungen, die mit dem Kaufbedürfnis
großer Massen zu rechnen haben, sich ent-
schließen, den Gebilden des neuen Stils eine
Plattform zu bereiten. Das gilt für das Berliner
Warenhaus von A. Wertheim, das sich in all
diesen Jahren der neudeutschen Stilentwicke-
lung mit beachtenswerter Energie für die treff-
lichsten Künstler einzusetzen wußte. Messel
baute das Haus; Behrens, Pankok und viele
andere zeigten in einer gut orientierten Ab-
teilung Möbel und Gerät der neuen, zwar noch
Ve Zeit des Industrialismus und des Weh-
dem W^6^8 mu^te notwendig der Fabrik,
W u ^ rennausi der Börse, aber auch dem
Wohnhaus des Wohlhabenden eine endgültige
orm finden: der Bürger, als Verwalter des
P1 als und Erzeuger der entscheidenden
Werte, wurde Regent der Erde. Die Kunst-
geschichte bereicherte sich um das Kapitel von
der bürgerlichen Kunst. Gewiß, so etwas gab
Wd| jnfrÜher: Augsburg, Nürnberg, das Hol-
i^rvn o 17- Jahrhunderts, Deutschland um
löOO. Scllnn H IL ■ m. ,
e- ... ^"-"u" nolbein war, an lizian gemessen,
nicht U/gerl'Cher Maler; er malte Heinrich VIIL
K t gar Vlel anders aussehend als irgend einen
der F^T Indessen- neben den Schlössern
hafte^R Und neben den Kirchen des sieg-
diese* bedeuteten die schlichten Tafeln
die ern t M ' d'6 Rathäuser der Städte und
Episode' M^l Fugger VOrerst nUr eine
ienc u- ., , °der weniger waren obendrein
' burgerlichen Formen Spiegelungen der
1913 14.1. 7.
73
GUTBÜRGERLICH.
ZUR AUSSTELLUNG »MODERNE WOHNRÄUME« A. WERTHEIM, BERLIN.
königlichen Kunst. Heute aber schuf das Bürger-
tum aus sich heraus den neuen Stil: Formen,
die mit Bewußtsein sich den Überlieferungen aus
den Schlössern entgegenstellen. Der vernünftig
gegliederte Gebrauchsraum und das zweck-
mäßige, die Wesensart des neudeutschen Bür-
gers offenbarende Möbel wurden das herr-
schende Ideal. Somit ist es zwar nur eine
Quittung auf vollzogene Tatsachen, ist aber
immerhin ein freudiges Bekenntnis, wenn Un-
ternehmungen, die mit dem Kaufbedürfnis
großer Massen zu rechnen haben, sich ent-
schließen, den Gebilden des neuen Stils eine
Plattform zu bereiten. Das gilt für das Berliner
Warenhaus von A. Wertheim, das sich in all
diesen Jahren der neudeutschen Stilentwicke-
lung mit beachtenswerter Energie für die treff-
lichsten Künstler einzusetzen wußte. Messel
baute das Haus; Behrens, Pankok und viele
andere zeigten in einer gut orientierten Ab-
teilung Möbel und Gerät der neuen, zwar noch
Ve Zeit des Industrialismus und des Weh-
dem W^6^8 mu^te notwendig der Fabrik,
W u ^ rennausi der Börse, aber auch dem
Wohnhaus des Wohlhabenden eine endgültige
orm finden: der Bürger, als Verwalter des
P1 als und Erzeuger der entscheidenden
Werte, wurde Regent der Erde. Die Kunst-
geschichte bereicherte sich um das Kapitel von
der bürgerlichen Kunst. Gewiß, so etwas gab
Wd| jnfrÜher: Augsburg, Nürnberg, das Hol-
i^rvn o 17- Jahrhunderts, Deutschland um
löOO. Scllnn H IL ■ m. ,
e- ... ^"-"u" nolbein war, an lizian gemessen,
nicht U/gerl'Cher Maler; er malte Heinrich VIIL
K t gar Vlel anders aussehend als irgend einen
der F^T Indessen- neben den Schlössern
hafte^R Und neben den Kirchen des sieg-
diese* bedeuteten die schlichten Tafeln
die ern t M ' d'6 Rathäuser der Städte und
Episode' M^l Fugger VOrerst nUr eine
ienc u- ., , °der weniger waren obendrein
' burgerlichen Formen Spiegelungen der
1913 14.1. 7.
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