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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 33.1913-1914

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Kleine Kunst-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7011#0124

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Kleine Kunst-Nachrichten.

Fläche gebracht sind, könnten von einem Schweizer
aus dem Umkreis Hodlers oder Buris gemalt sein.
— Die Plastik ist mit etwa 50 Arbeiten vertreten;
hier war die Auswahl wohl noch mehr vom Zufall
bestimmt als bei den Bildern. Das neue Werk
Klingers, eine weibliche Figur in zweifarbigem
Marmor von raffinierter künstlerischer Arbeit, ragt
hervor. Von den jüngeren Bildhauern sind mit wert-
vollen und interessanten Werken vertreten: Kolbe,
Haller, Lehmbruck und Hoetger. ewald Bender.
£

STADE. Der „Verein für Geschichte und Alter-
tümer der Herzogtümer Bremen und Verden
und des Landes Hadeln" veranstaltet in der Zeit
vom 1. August bis 15. September in den Räumen
des Rathauses zu Stade eine Niedersächsische
Kunstausstellung. Sie bietet ungefähr 500 Ge-
mälde, Zeichnungen, Holzschnitte und Radierungen
sowie Erzeugnisse des Kunstgewerbes und sudit
das einzelne durch die Forderung seines Zusammen-
hanges mit dem Landstrich, der von Niederelbe
und Niederweser umflossen wird, zu einem Ganzen
von kultureller Bedeutung zusammenzufassen. So-
weit das äußere Sujet in Frage kommt, mag man
von einem Erreidien des gesteckten Zieles sprechen.
Hinsichtlich der rein künstlerischen Arbeit, die auf ein
tiefes Erkennen und diesem getreuen Gestalten geht,
gibt die Ausstellung kein überzeugendes Gesamt-
bild. Dafür haben allzuviele mittelmäßige, oft fast
dilettantisdie Qualitäten die Jury ungehindert pas-
siert. Dagegen aber entsdiädigen eine Reihe wert-
voller Arbeiten für das oft dargebotene Minder-
wertige. Die Worpsweder sind mit manchem tüch-
tigen Werk vertreten, das sowohl der Landschaft
wie der Kunst gerecht wird. Vogeler, Hans
am Ende, Modersohn, Hans Olde zeigen
auch hier wieder, wie echte Künstler ihre Erleb-
nisse zu vermitteln wissen. Von dem jüngeren
Nachwuchs Worpswedes ist Walter Bertelsmann

zu erwähnen, dessen stimmungsvolles Gemälde
„Nach Sonnenuntergang" an künstlerischer Höhe
den Leistungen der Begründer des Worpsweder
Ansehens keineswegs nachsteht. Kallmorgen,
Langhein, Dettmann, Kai ckreuth undHugo
Friedrich Hartmann u. a. sind mit tüchtigen
Arbeiten vertreten. Auch den Expressionismus läßt
man durch Ahlers-Hestermann und Nölken zu
Worte kommen, doch erhebt er sich nicht über das
Experiment. Hoetgers Plastiken dagegen wohnt
die empfindsame Sprache einer echten künstlerischen
Natur inne. In der kunstgewerblichen Abteilung
findet man manches gute Stück; der Einfluß Mün-
chens und Wiens aber ist vorherrschend. Einige
Perlwebereien von Frau Ridiard Dehmel zeich-
nen sich durdi reiche Erfindungsgabe sowie durch
geschmackvolle Farbenwahl aus. dk. w. georgt.
P,

CÖLN. Der Wettbewerb für das „Haus der
Frau" auf der Deutschen Werkbund-Aus-
stellung Cöln 1914 hat trotz der verhältnismäßig
kurzen Einlieferungsfrist ein durchaus erfreuliches
Ergebnis gehabt. Das Ausschreiben war auf die
Architektinnen Deutschlands und Österreichs be-
schränkt und hat zwölf Entwürfe gebracht, die im
allgemeinen zu einem recht günstigen Urteil über
das Können der beteiligten Damen berechtigen.
Der erste Preis ist Frau Knüppelholz-Roeser
in Berlin - Friedenau zugefallen, den zweiten Preis
erhielt Fräulein Lagus in Wien, und der dritte
wurde Fräulein Emilie Winkelmann in Berlin
zuerkannt. Die weitere Entwurfsbearbeitung soll
einer der drei Preisträgerinnen übertragen werden.
£

NACHTRAG. Der monumentale Brunnen auf
dem kleinen Markt der Margarethe Krupp-
Stiftung „Margarethen-Höhe" bei Essen (veröffent-
licht im August-Heft 1913 Seite 345) ist ein Werk
des Bildhauers Josef Enseling — Düsseldorf.

PROFESSOR
f. HOFFMANN-
WIEN.
 
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