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Forthuny, Pascal: Neudeutsche Architektur in französ. Beurteilung
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7011#0323
HEINRICH STRAUMER— BERLIN.
» WOHNHALLE MIT PORPHYR- KAMIN «
NEUDEUTSCHE ARCHITEKTUR IN FRANZÖS. BEURTEILUNG.
VON PASCAL FORTHUN Y —PARIS.
Die nachfolgenden Bemerkungen stammen
von einem französischen Kunstkritiker,
der zugleich Architekt ist und mehrfach als offi-
zieller Beauftragter über Deutschlands Archi-
tektur und Kunstgewerbe zu berichten hatte.
Wir halten es für interessant, unsere Leser mit
diesen Eindrücken bekannt zu machen, um so
mehr, als Pascal Forlhuny auch dem vorberei-
tenden Ausschuß der „Pariser Weltausstellung
1916" angehört. die red.
„Die »Deutsche Kunst und Dekoration« ehrt
mich durch Wiedergabe einer Reihe von Be-
obachtungen, die sich auf die »Leipziger Bau-
fach-Ausstellung« beziehen. Schon im letzten
Jahre hatte mir eine offizielle Sendung Gelegen-
heit gegeben, die »Münchner Kunstgewerbe-
schau« zu studieren. Und 1912 wie 1913 habe
ich meinem Ministerium im Anschluß an diese
Studienreisen Bericht gegeben über den Stand
von Kunstgewerbe und Architektur in diesem
tätigen, arbeitsfrohen Germanenvolke, dessen
geistige Zucht, dessen kluge Arbeitsmethoden
und prächtige kunstgewerbliche Fortschritte
man nicht genug bewundern kann.
Übrigens habe ich seit mehr als 20 Jahren
alljährlich den Weg über die Grenze gemacht,
um im Norden wie im Süden Ihres Landes das
Fortschreiten Ihrer Künstler, Handwerker und
Fabrikanten zu verfolgen, die Initiative Ihrer
Stadtverwaltungen und all die sorgliche Auf-
merksamkeit zu beobachten, die der Staat dem
Gedeihen des Handwerks und der künstleri-
schen Erneuerung auf allen Gebieten zuwendet.
Meine Landsleute, deren überwiegendeMehrheit
Deutschland nicht kennt, machen mir oft den Vor-
wurf, ich zeige zu lebhafte Sympathien. Trotz-
dem werde ich nicht müde werden, immer wie-
der zu sagen, daß der erste Schritt zu der von
allen Klarblickenden ersehnlen Verständigung
glänzend gelingen würde an dem Tage, da Künst-
ler und Schriftsteller von redlichem Willen zwi-
schen Frankreich und Deutschland im erlauchten
Bereiche der Kunst eine Annäherung von Ge-
danken und Taten werden angebahnt haben.
1914. IV. 5.
3°3
» WOHNHALLE MIT PORPHYR- KAMIN «
NEUDEUTSCHE ARCHITEKTUR IN FRANZÖS. BEURTEILUNG.
VON PASCAL FORTHUN Y —PARIS.
Die nachfolgenden Bemerkungen stammen
von einem französischen Kunstkritiker,
der zugleich Architekt ist und mehrfach als offi-
zieller Beauftragter über Deutschlands Archi-
tektur und Kunstgewerbe zu berichten hatte.
Wir halten es für interessant, unsere Leser mit
diesen Eindrücken bekannt zu machen, um so
mehr, als Pascal Forlhuny auch dem vorberei-
tenden Ausschuß der „Pariser Weltausstellung
1916" angehört. die red.
„Die »Deutsche Kunst und Dekoration« ehrt
mich durch Wiedergabe einer Reihe von Be-
obachtungen, die sich auf die »Leipziger Bau-
fach-Ausstellung« beziehen. Schon im letzten
Jahre hatte mir eine offizielle Sendung Gelegen-
heit gegeben, die »Münchner Kunstgewerbe-
schau« zu studieren. Und 1912 wie 1913 habe
ich meinem Ministerium im Anschluß an diese
Studienreisen Bericht gegeben über den Stand
von Kunstgewerbe und Architektur in diesem
tätigen, arbeitsfrohen Germanenvolke, dessen
geistige Zucht, dessen kluge Arbeitsmethoden
und prächtige kunstgewerbliche Fortschritte
man nicht genug bewundern kann.
Übrigens habe ich seit mehr als 20 Jahren
alljährlich den Weg über die Grenze gemacht,
um im Norden wie im Süden Ihres Landes das
Fortschreiten Ihrer Künstler, Handwerker und
Fabrikanten zu verfolgen, die Initiative Ihrer
Stadtverwaltungen und all die sorgliche Auf-
merksamkeit zu beobachten, die der Staat dem
Gedeihen des Handwerks und der künstleri-
schen Erneuerung auf allen Gebieten zuwendet.
Meine Landsleute, deren überwiegendeMehrheit
Deutschland nicht kennt, machen mir oft den Vor-
wurf, ich zeige zu lebhafte Sympathien. Trotz-
dem werde ich nicht müde werden, immer wie-
der zu sagen, daß der erste Schritt zu der von
allen Klarblickenden ersehnlen Verständigung
glänzend gelingen würde an dem Tage, da Künst-
ler und Schriftsteller von redlichem Willen zwi-
schen Frankreich und Deutschland im erlauchten
Bereiche der Kunst eine Annäherung von Ge-
danken und Taten werden angebahnt haben.
1914. IV. 5.
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