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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 33.1913-1914

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B.: Ausstellung Deutscher Kunst in Darmstadt
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https://doi.org/10.11588/diglit.7011#0352

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louise ehrhardt hamburg. decke mit bunter seidenstickerei.

DARMSTADT. Auf Veranlassung des Großher-
zogs von Hessen und bei Rhein findet 1914
im Residenzschloß eine Jahrhundert-Ausstel-
lung Deutscher Kunst statt, die der Zeit vom
Ende des dreißigjährigen Krieges bis zur Ära
Napoleons gelten wird. Ein großer Teil des deut-
schen fürstlichen und privaten Besißes wird bei der
Gelegenheit zum ersten Mal der breiteren Öffent-
lichkeit zugänglich gemacht werden. Da die Vor-
arbeiten bereits ziemlich weit gediehen sind und
einen allgemeinen Überblick über das Material ge-
statten, darf gesagt werden, daß die Darmstädter
Jahrhundert-Schau nicht nur manche künstlerische
Überraschung bringen, sondern auch jene bisher
sehr mit Unrecht gering geachtete Epoche unserer
künstlerischen Vergangenheit in einem völlig neuen
Lichte erscheinen lassen dürfte. Bei der Fülle von
Material sollen nur Werke höchster Qualität, die
auch vor unserem modernen Gefühl bestehen können,
berücksichtigt werden. Die Ausstellung wird das
Gebiet der Malerei, einschließlich Österreich und

der Schweiz möglichst geschlossen zur Darstellung
bringen, ferner von dem bildhauerischen Schaffen,
speziell auf dem Gebiet der Kleinplastik, ein abge-
rundetes Bild zu geben versuchen, endlich aber auch
dem Kunstgewerbe einen breiten Raum zugestehen.
Für die Repräsentation des leßtgenannten Gebietes
wird neben dem musealen und privaten Besiß,
neben den Schäßen aus den Schlössern unserer
Fürsten in erster Linie auch das kirchliche Kunst-
erbe herangezogen werden. Eine besondere Ab-
teilung der Ausstellung wird den Handzeichnungen,
Aquarellen und Pastellen gewidmet sein, und end-
lich soll eine Porträtgalerie des geistigen Deutsch-
lands der Zeit das ikonographisch - historische
Interesse zu befriedigen versuchen. Im ganzen
wird die Darmstädter Ausstellung das künstlerische
Schaffen der anderthalb Jahrhunderte möglichst
erschöpfend aufzuzeichnen haben, und es steht zu
hoffen, daß dank dem Zusammenwirken aller be-
teiligten Kräfte das nationale Werk vollkommen
gelingen wird. — b.

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