Deutsche Wohnkultur, deutsche Raumkunst.
ARCHITEKT EDUARD PFEIFFER.
»WOHNZIMMER EINES LANDHAUSES«
Mit den natürlichsten Mitteln entstand ein
feiner und gemütlicher Plauderplatz in dem
großen Raum, der noch den Vorzug hat, daß
er ebenso leicht, wenn der Tag es fordert,
wieder aufgelöst werden kann. Eine Raum-
architektur, die nicht den Fehler hat, auf den
Bewohner wie etwas Fremdes zu drücken, oder
ihn in den Zwang einer zeichnerischen Kon-
struktion hineinzuziehen. Prächtig steht der
rotgoldene Block des Kamins da. Aber er er-
drückt die Umgebung nicht. Er leuchtet in
kräftiger Farbigkeit und trotzdem zersprengt er
die Gesellschaft nicht. Jeder Toilette, jeder
Stimmung dient er als sonorer Hintergrund.
Man übersieht neben den architektonischen,
den malerischen, den rein formalen Werten der
Innenkunst nur zu oft ihre gesellschaftlichen
Aufgaben. Die schönste Form kann im Wohn-
raum gefährlich sein, wenn sie zu herrisch auf-
tritt, wenn sie der Einbeziehung in die mensch-
liche Umgebung widerstrebt. Pfeiffers Möbel
sind in der Anlage oft recht derb und starr,
aber es ist wunderbar, wie er diese primitive
Starrheit in gesellschaftliche Eleganz überführt.
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ARCHITEKT EDUARD PFEIFFER.
»WOHNZIMMER EINES LANDHAUSES«
Mit den natürlichsten Mitteln entstand ein
feiner und gemütlicher Plauderplatz in dem
großen Raum, der noch den Vorzug hat, daß
er ebenso leicht, wenn der Tag es fordert,
wieder aufgelöst werden kann. Eine Raum-
architektur, die nicht den Fehler hat, auf den
Bewohner wie etwas Fremdes zu drücken, oder
ihn in den Zwang einer zeichnerischen Kon-
struktion hineinzuziehen. Prächtig steht der
rotgoldene Block des Kamins da. Aber er er-
drückt die Umgebung nicht. Er leuchtet in
kräftiger Farbigkeit und trotzdem zersprengt er
die Gesellschaft nicht. Jeder Toilette, jeder
Stimmung dient er als sonorer Hintergrund.
Man übersieht neben den architektonischen,
den malerischen, den rein formalen Werten der
Innenkunst nur zu oft ihre gesellschaftlichen
Aufgaben. Die schönste Form kann im Wohn-
raum gefährlich sein, wenn sie zu herrisch auf-
tritt, wenn sie der Einbeziehung in die mensch-
liche Umgebung widerstrebt. Pfeiffers Möbel
sind in der Anlage oft recht derb und starr,
aber es ist wunderbar, wie er diese primitive
Starrheit in gesellschaftliche Eleganz überführt.
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