Ein neuer Bau von Hugo Eberhardt.
PROFESSOR HUGO EBERHARDT.
SPEISEZrMMER« HOFMÖBELFABRIK LUDW. ALTER- DARMSTADT.
das Brünnlein von der Hand Karl Stocks Frank-
furt a. M. (Abb. S. 130). Seiner fein der Archi-
tektur sich einfühlenden Kunst sind auch die
beiden Hermen am Eingang und das wuchtige
St.Georgrelief in derTerrassenhalle(Abb.S.138)
zu danken. Die verschiedenen, recht flotten
Holzschnitzereien an den Dachgeschoß-Kon-
solen schuf Bildhauer Carl Huber von derKunst-
schule in Offenbach.
Die farbige Wirkung des Ganzen wird durch
die von allen Seiten das Haus fast erstür-
mende Farbigkeit der Bäume, Büsche,
Schlingpflanzen und bunten Stauden bestimmt.
Doch weiß sich dagegen das saftige Weißgrau
des Crailsheimer Kalksteins zu behaupten,
der für alle Hausteinarbeiten am Hause ver-
wendet wurde. Über das Ganze stülpt das
Blaugrau des reichlich verwandten Langhecker
Schiefers seine gegen den hier oben nicht sel-
tenen Wetterschlag schützende Haube. Der
angewandte altdeutsche „scharfe Hieb" be-
wahrt die großen Schieferflächen vor einer
sonst zu fürchtenden eintönigen Ebenheit.
Und noch immer kein Wort über das Innere
des Hauses, über den Grundriß? — Dieses
Haus hat es wirklich „in sich". Schon ein
oberflächlicher Blick auf die Risse (Abb.
S. 140) zeigt die Vorzüge der Raumanordnung
bei wundervoller Raumbildung. Für das Erd-
geschoß verlangte zunächst der Bauherr eine
klare Scheidung zwischen den Räumen für
seine Praxis und seine Familie. So ist der
nördliche Trakt bis auf das Musikzimmer fast
ganz der Patientengarderobe, dem Warte-
zimmer, Sprech- und Arbeitszimmer vorbe-
halten. Auf der Gegenseite entspricht dem
ein Trakt für die Küche, die Anrichte und
das Personal, völlig getrennt von dem Mittel-
teile (Diele, Musikzimmer und Speisezimmer).
Eine ähnliche Trennung ist im II. Geschoß
zwischen den Schlaf- und Wohnzimmern der
Kinder und den Schlafzimmern der Eltern
durchgeführt. Beide verbindet das gemein-
same Frühstückszimmer sowie das Wohn-
zimmer der Hausfrau, denen sich die große
obere sehr geräumige Diele vorlagert. Das
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PROFESSOR HUGO EBERHARDT.
SPEISEZrMMER« HOFMÖBELFABRIK LUDW. ALTER- DARMSTADT.
das Brünnlein von der Hand Karl Stocks Frank-
furt a. M. (Abb. S. 130). Seiner fein der Archi-
tektur sich einfühlenden Kunst sind auch die
beiden Hermen am Eingang und das wuchtige
St.Georgrelief in derTerrassenhalle(Abb.S.138)
zu danken. Die verschiedenen, recht flotten
Holzschnitzereien an den Dachgeschoß-Kon-
solen schuf Bildhauer Carl Huber von derKunst-
schule in Offenbach.
Die farbige Wirkung des Ganzen wird durch
die von allen Seiten das Haus fast erstür-
mende Farbigkeit der Bäume, Büsche,
Schlingpflanzen und bunten Stauden bestimmt.
Doch weiß sich dagegen das saftige Weißgrau
des Crailsheimer Kalksteins zu behaupten,
der für alle Hausteinarbeiten am Hause ver-
wendet wurde. Über das Ganze stülpt das
Blaugrau des reichlich verwandten Langhecker
Schiefers seine gegen den hier oben nicht sel-
tenen Wetterschlag schützende Haube. Der
angewandte altdeutsche „scharfe Hieb" be-
wahrt die großen Schieferflächen vor einer
sonst zu fürchtenden eintönigen Ebenheit.
Und noch immer kein Wort über das Innere
des Hauses, über den Grundriß? — Dieses
Haus hat es wirklich „in sich". Schon ein
oberflächlicher Blick auf die Risse (Abb.
S. 140) zeigt die Vorzüge der Raumanordnung
bei wundervoller Raumbildung. Für das Erd-
geschoß verlangte zunächst der Bauherr eine
klare Scheidung zwischen den Räumen für
seine Praxis und seine Familie. So ist der
nördliche Trakt bis auf das Musikzimmer fast
ganz der Patientengarderobe, dem Warte-
zimmer, Sprech- und Arbeitszimmer vorbe-
halten. Auf der Gegenseite entspricht dem
ein Trakt für die Küche, die Anrichte und
das Personal, völlig getrennt von dem Mittel-
teile (Diele, Musikzimmer und Speisezimmer).
Eine ähnliche Trennung ist im II. Geschoß
zwischen den Schlaf- und Wohnzimmern der
Kinder und den Schlafzimmern der Eltern
durchgeführt. Beide verbindet das gemein-
same Frühstückszimmer sowie das Wohn-
zimmer der Hausfrau, denen sich die große
obere sehr geräumige Diele vorlagert. Das
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