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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 36.1915

DOI Artikel:
Beringer, Joseph August: Deutsche Kunst-Ausstellung Baden-Baden 1915
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https://doi.org/10.11588/diglit.8676#0246

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Deutsche Kunst-Ausstellung Baden-Baden ig iß.

deutlich erkennbaren Hervortreten von Kunst-
werken, die zum gegenwärtigen Krieg Bezug
haben. Es ist merkwürdig, wie der aus dem
Menschlichen und Persönlichen sich entwickeln-
de Kampf der Völker dem seit einigen Jahren
wahrnehmbaren Zug nach der menschlichen
Gestalt einen deutlichen Ruck ins Figurale gibt
und wie die bislang vorherrschende Pflege der
Landschaftsmalerei von der Figurendarstellung
abgelöst zu werden beginnt. Und damit ver-
schiebt sich auch die Problemstellung in der
Kunst. Nicht mehr die maltechnischen und
persönlich gehaltenen Auffassungs- und Aus-
drucksweisen springen vor, sondern die mehr
inhaltlichen, formalen und kompositionellen

Forderungen beginnen zur Geltung zu kom-
men , d. h. die subjektiven Momente treten
gegenüber den objektiven Kunstgesetzen zu-
rück. Wir stehen am Anfang einer von sub-
jektiven Willkürlichkeiten, die bisher dem
künstlerischen Schaffen Note und Wert zu
geben versuchten, wenn auch noch nicht ganz
freien, so doch gereinigten und gemilderten
Schaffensepoche, in der die harmonisch aus-
geglichenen Werke wieder Geltung erlangen.

Die Figuralmalerei knüpft wieder an die
guten älteren Traditionen an. E. Segewitz,
der aus der Trübnerschule hervorgegangen ist,
hat nach einigen früheren „Extratouren" in sei-
nem Bildnis des Geheimerat Wacker ein Stück
 
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