Sommer-Ausstellung der Münchener Secession ig iß-
nichts gewaltsam Erfundenes hat. Hier hätte
Hüther für sein dem Formate nach großes
aber nichts weniger als großzügiges Mönch-
begräbnis Komposition lernen können, denn er
steckt trotz des stilistischen Schnörkels, mit
dem er die Einzelformen bis zur Überladenheit
verkräuselt, noch tief in der naturalistischen
Anschauung und ist auch in der Farbe recht
manieriert. Die hier abgebildeten Samoanerin-
nen sind weit glücklicher gelöst als das große
Bild und verraten teilweise einen Maler, von
dem man Selbstbesinnung und zunehmende
Vertiefung in weiteren Arbeiten erwarten darf.
Leopold Durm, der im Felde steht, bringt
J86
ein älteres, zwar starkes, in einzelnen Ab-
schnitten der Farbe aber leider schwer geblie-
benes Damenbildnis, der Stuttgarter Josef
Eberz eine kleine farbig auserlesen schöne
Kreuzigung. Auch Adolf Erbslöh ist wie
immer in der Farbe interessanter als in der
Form, doch halte ich es für einen Gewinn für
später, daß er in formaler Beziehung nicht so
streng gebunden ist wie Eberz durch die Grund-
sätze der Hölzl-Schule. Josse Goossens
bringt sich schon ganz und gar durch die Ein-
tönigkeit seines Formungsrezeptes um den fein-
sten kulturellen Wert seines Schaffens, um jene
Note geistiger Überlegenheit und Freiheit, die
nichts gewaltsam Erfundenes hat. Hier hätte
Hüther für sein dem Formate nach großes
aber nichts weniger als großzügiges Mönch-
begräbnis Komposition lernen können, denn er
steckt trotz des stilistischen Schnörkels, mit
dem er die Einzelformen bis zur Überladenheit
verkräuselt, noch tief in der naturalistischen
Anschauung und ist auch in der Farbe recht
manieriert. Die hier abgebildeten Samoanerin-
nen sind weit glücklicher gelöst als das große
Bild und verraten teilweise einen Maler, von
dem man Selbstbesinnung und zunehmende
Vertiefung in weiteren Arbeiten erwarten darf.
Leopold Durm, der im Felde steht, bringt
J86
ein älteres, zwar starkes, in einzelnen Ab-
schnitten der Farbe aber leider schwer geblie-
benes Damenbildnis, der Stuttgarter Josef
Eberz eine kleine farbig auserlesen schöne
Kreuzigung. Auch Adolf Erbslöh ist wie
immer in der Farbe interessanter als in der
Form, doch halte ich es für einen Gewinn für
später, daß er in formaler Beziehung nicht so
streng gebunden ist wie Eberz durch die Grund-
sätze der Hölzl-Schule. Josse Goossens
bringt sich schon ganz und gar durch die Ein-
tönigkeit seines Formungsrezeptes um den fein-
sten kulturellen Wert seines Schaffens, um jene
Note geistiger Überlegenheit und Freiheit, die