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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 38.1916

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Riezler, Walter: Albert Weisgerber, München
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https://doi.org/10.11588/diglit.8538#0026

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Albert Weisgerber f München.

ALBE*'

1 WEISGERBER f

»JAHRMARKT IN KUFSTEIN« (1907).

^j" W'r^enden Verallgemeinerung der Form,
mu em ^eutschen so leicht als wahrer Idealis-
de/ ?.rsclleint. Jedenfalls hat der nicht recht,
Man '? ^urzel dieser Erscheinung in einem
zu j- j n technischem Geschick, ja an „Talent"
rade jCn Staubt. Diese Anschauung wird ge-
\vie(j durch Weisgerbers Entwicklung deutlich
tWejfejeSt; niemand kann an seinem „Talent"
Hand n.' v°n anfang an gehorchte ihm seine
Technik"1 Wunderbarer Leichtigkeit, und jede
1 nützt er zu ernsten oder heiteren,

scl «uizi er zu ernsten oaer n<
2ei ,eren °der leichten Wirkungen. In
Jetzt fDfien herrscht diese Schlagkraft bis

seinen
zu-

-- rembrandtisch kurz und knapp ist
Muß . ,chrift in dem Sebastian" (Seite 3).
gew

es da nicht eine innere Notwendigkeit

esen

Sem, die ihn in seinen Bildern einen

Sofeilen und mühevollen Weg gehen hieß?
NeuenS^rber war Gründer und Präsident der
solCne pncnener Sezession, und hatte als
r Gelegenheit genug zu Kampf und Streit,

der seiner Natur sehr nahe lag. Doch war es
ihm hierbei nicht um den Streit zu tun, sondern
um die große Sache, der er diente, vor allem
um das Schicksal seines von ihm geliebten
München, dessen Schönheit und Reichtum an
Möglichkeiten er wie keiner kannte, dessen
Gefahren er aber auch sehr deutlich sah; ihnen
zum Trotz widerstand er der Versuchung, nach
dem Norden zu übersiedeln, die ihm manch-
mal nahetrat. Er wollte zeigen, daß man auch
hier den höchsten Idealen treu bleiben konnte.
Nun rüsten sich seine Genossen im Kampf zu
der Ausstellung seines Nachlasses, die zum
erstenmal den Umfang dieser Persönlichkeit
zeigen wird. Was aus den Bildern später wer-
den soll, ist schwer zu sagen. Daß ein Teil in
die deutschen Museen kommen muß, ist sicher;
aber vieles kann nur wirken, wenn es im Zu-
sammenhang gesehen wird. Daß dies geschehen
kann, dafür muß gesorgt werden. Denn es liegt
zu viel anregende Kraft auch in den Fragmenten
 
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