Berliner »Freie Sezession«
ARTHUR GRIMM- HADEN-HADEN'.
gemälde »landschaft«
Träger guter und selbst großer Namen leider
zumeist mit schwächeren Arbeiten vertreten.
Die beiden Büsten von Hildebrand werden
den Ruhm dieses Meisters nicht vermehren;
Fritz Klimsch, August Kraus und Carl Eb-
binghaus, die reichlich eingeschickt haben,
bleiben, z. T. mit Feldherrenbüsten, kaum mehr
als konventionell und schwanken mitunter zwi-
schen Gesuchtem und Akademischem. Von
Haller und Kolbe gibts anständige, aber von
ihnen selbst bereits übertroffene Arbeiten.
Barlach, ohne sich in Neues zu versteigen,
wahrt den Reiz seiner Marke und einzig Gaul
zeigt mit ein paar tapperigen kleinen Bären,
daß er auch im Geringfügigen ein großer Künstler
zu sein vermag......... franz servaes.
Ä
Aso soll sich kein Künstler abschrecken lassen, weil
. andre groß gewesen, sondern vielmehr durch
ihre Größe sich erhifjen mit ihnen zu streiten, denn
es bleibt noch Ehre, von ihnen überwunden zu sein,
wenn man ihnen nur nachgeahmt; denn wer das
Höchste sucht, wird auch in einem geringen Teile
groß scheinen............ RAPHAEL MEHGS.
DER KÜNSTLER. Seit es Künstler gibt, die
sich von der übrigen Menschheit abseits
stellten, ertönen auch die Klagen von dem
mangelnden Verständnis der Kunst. Niemals
waren die Künstler ein in sich geschlossener
Stand, eine Gilde. Und wenn sie einer Innung
angehörten, so waren sie gezwungen, jeden be-
liebigen Anstreicher oder „Heiligensetzer" als
gleichberechtigt neben sich zu dulden. So
strebte der Künstler stets wieder aus jeder Or-
ganisation heraus, die er aus wirtschaftlichen
oder gesellschaftlichen Gründen sich geschaffen.
So hatte auch das Verständnis dieser isolierten
Kunst niemals eine breite Basis, und die Künst-
ler mußten von der Gunst jener Wenigen leben,
die, obwohl selbst künstlerisch fühlend, erfolg-
reich nur in der Kunst, Geld und Macht zu er-
ringen, waren. Und stets zeigte sich bei diesen
Mäzenen die Tendenz, als Sammlergenies, als
Anreger und Organisatoren womöglich noch
den Ruhm ihrer Schützlinge zu überstrahlen.
Trotz dieser mißlichen Situation hat die Kunst
bisher Glänzendes geleistet. Welche Wunder
ARTHUR GRIMM- HADEN-HADEN'.
gemälde »landschaft«
Träger guter und selbst großer Namen leider
zumeist mit schwächeren Arbeiten vertreten.
Die beiden Büsten von Hildebrand werden
den Ruhm dieses Meisters nicht vermehren;
Fritz Klimsch, August Kraus und Carl Eb-
binghaus, die reichlich eingeschickt haben,
bleiben, z. T. mit Feldherrenbüsten, kaum mehr
als konventionell und schwanken mitunter zwi-
schen Gesuchtem und Akademischem. Von
Haller und Kolbe gibts anständige, aber von
ihnen selbst bereits übertroffene Arbeiten.
Barlach, ohne sich in Neues zu versteigen,
wahrt den Reiz seiner Marke und einzig Gaul
zeigt mit ein paar tapperigen kleinen Bären,
daß er auch im Geringfügigen ein großer Künstler
zu sein vermag......... franz servaes.
Ä
Aso soll sich kein Künstler abschrecken lassen, weil
. andre groß gewesen, sondern vielmehr durch
ihre Größe sich erhifjen mit ihnen zu streiten, denn
es bleibt noch Ehre, von ihnen überwunden zu sein,
wenn man ihnen nur nachgeahmt; denn wer das
Höchste sucht, wird auch in einem geringen Teile
groß scheinen............ RAPHAEL MEHGS.
DER KÜNSTLER. Seit es Künstler gibt, die
sich von der übrigen Menschheit abseits
stellten, ertönen auch die Klagen von dem
mangelnden Verständnis der Kunst. Niemals
waren die Künstler ein in sich geschlossener
Stand, eine Gilde. Und wenn sie einer Innung
angehörten, so waren sie gezwungen, jeden be-
liebigen Anstreicher oder „Heiligensetzer" als
gleichberechtigt neben sich zu dulden. So
strebte der Künstler stets wieder aus jeder Or-
ganisation heraus, die er aus wirtschaftlichen
oder gesellschaftlichen Gründen sich geschaffen.
So hatte auch das Verständnis dieser isolierten
Kunst niemals eine breite Basis, und die Künst-
ler mußten von der Gunst jener Wenigen leben,
die, obwohl selbst künstlerisch fühlend, erfolg-
reich nur in der Kunst, Geld und Macht zu er-
ringen, waren. Und stets zeigte sich bei diesen
Mäzenen die Tendenz, als Sammlergenies, als
Anreger und Organisatoren womöglich noch
den Ruhm ihrer Schützlinge zu überstrahlen.
Trotz dieser mißlichen Situation hat die Kunst
bisher Glänzendes geleistet. Welche Wunder