max feldbauer dachau. gemälde »im tegernseer schlossgarten« (1905) brakls kunsthaus.
Warum hat denn die Kunst so viel Bedeutung,
warum macht man sich so viel daraus? — sie
ist doch eigentlich nur ein frohes geistiges Spiel,
welches der Künstler zumeist für sich selber zu
seiner eigenen Befriedigung ausführt. — Dadurch
hat er seinen Lohn schon vorweg und er soll der
Welt nur dankbar sein, wenn sie ihn nicht stört
in seinem kindlich egoistischen Gebaren — ihn
nicht von seinem Maltrieb ab- und wegzieht zu
anderen Pflichten.
Aber die Welt kümmert sich doch gleich darum,
was er macht — sie lacht wohl auch, daß er so
seine Zeit vertrödelt, daß er nichts macht, was sie
brauchen kann, sie ärgert sich auch wohl über ihn,
dag er sich nicht ins Joch spannen und es somit
gleichsam besser haben will als viele andere. —
Aber sie sieht ihm doch zu — und solche, in
denen der Spieltrieb nicht ganz erloschen ist, finden,
daß das, was der Künstler so für sich macht, ein ganz
schönes Spiel ist und sie sagen: „Ei, seht einmal
her, das, was der macht, ist etwa Schönes - so
würden wir es auch machen, wenn wir Geduld und
Zeit zu solchem Tun hätten - und indem sie es
schön nennen, bezeugen sie, dag sie Anteil neh-
men an seinem Schaffen, und es findet sich wohl
endlich, daß das, was Unsinn schien, doch Sinn
hat — manches, was Schein schien, doch auf eine
Wahrheit hindeutete." ....... hans thoma.
Warum hat denn die Kunst so viel Bedeutung,
warum macht man sich so viel daraus? — sie
ist doch eigentlich nur ein frohes geistiges Spiel,
welches der Künstler zumeist für sich selber zu
seiner eigenen Befriedigung ausführt. — Dadurch
hat er seinen Lohn schon vorweg und er soll der
Welt nur dankbar sein, wenn sie ihn nicht stört
in seinem kindlich egoistischen Gebaren — ihn
nicht von seinem Maltrieb ab- und wegzieht zu
anderen Pflichten.
Aber die Welt kümmert sich doch gleich darum,
was er macht — sie lacht wohl auch, daß er so
seine Zeit vertrödelt, daß er nichts macht, was sie
brauchen kann, sie ärgert sich auch wohl über ihn,
dag er sich nicht ins Joch spannen und es somit
gleichsam besser haben will als viele andere. —
Aber sie sieht ihm doch zu — und solche, in
denen der Spieltrieb nicht ganz erloschen ist, finden,
daß das, was der Künstler so für sich macht, ein ganz
schönes Spiel ist und sie sagen: „Ei, seht einmal
her, das, was der macht, ist etwa Schönes - so
würden wir es auch machen, wenn wir Geduld und
Zeit zu solchem Tun hätten - und indem sie es
schön nennen, bezeugen sie, dag sie Anteil neh-
men an seinem Schaffen, und es findet sich wohl
endlich, daß das, was Unsinn schien, doch Sinn
hat — manches, was Schein schien, doch auf eine
Wahrheit hindeutete." ....... hans thoma.