Die zweite Sommer-Ausstellung der Münchener -»Neuen Secession«
zu dem er sich berufen fühlt, auch bei Ölge-
mälden liebte. Bei dem hohen Maßstab, den
man an Genins Schaffen legen muß, dürfen sie
nur als sehr interessante, zukunftverheißende
Versuche gewertet werden. Auch Max Unold
ist in einer Umwandlung seines malerischen
Stils begriffen. Den Holzschnitt meistert er
schon lange, und daß er auch monumental-deko-
rative Aufgaben bewältigen kann, beweisen die
Mosaiken in der Wiesbadener Kunsthalle. Beim
Tafelbild sucht er jetzt die Härte und Steifheit,
die puritanische Gewissenhaftigkeit zu über-
winden. Auch er ist noch nicht am Ziel, so
fein die Bildwirkung mancher kleinen Aquarelle
(die nur sämtlich viel zu anspruchsvoll gerahmt
sind) bereits ist. Nicht minder ist Adolf
Schinnerer noch im Ringen. Sein letztes
großes Gemälde, ein „Soldatenquartier", zeigt
indessen kompositioneil und, was viel schwerer
in die Wagschale fällt, in der Farbe einen ge-
waltigen Fortschritt. Walther Teutsch hat
sich von allen früheren Seltsamkeiten befreit.
Seine Waldlandschaft ist ein reifes und doch
auch schlichtes Bild. Eine sehr eigenartige
Malweise von entschiedener Reizwirkung hat
Oskar Coester. Er verbindet mit einer ge-
wissen archaisierenden Steifheit ausgesproche-
nes Gefühl für die Farbe wie für Hell-Dunkel-
verteilung. Der „Angler" und die „Gärtnerin",
zwei Hochformatbilder, wären, in eine Wand
eingelassen, ein sehr vornehmer Schmuck eines
modernen Innenraums. Die Malerei erinnert
an das Email der letzten Arbeiten Marees'.
Adolf Erbslöhs großer Frauenakt ist eine
vortreffliche Diagonalkomposition von leider
mäßig angenehmer Farbenzusammenstellung.
Auch Trum ms Kriegsbild „Mondnacht" büßt
durch die an Theatereffekte erinnernde Farben-
ADOLF SCHINNERER - MÜNCHEN. GEMÄLDE >FIGUREN IN LANDSCHAFT*. NEUE SECESSION.
zu dem er sich berufen fühlt, auch bei Ölge-
mälden liebte. Bei dem hohen Maßstab, den
man an Genins Schaffen legen muß, dürfen sie
nur als sehr interessante, zukunftverheißende
Versuche gewertet werden. Auch Max Unold
ist in einer Umwandlung seines malerischen
Stils begriffen. Den Holzschnitt meistert er
schon lange, und daß er auch monumental-deko-
rative Aufgaben bewältigen kann, beweisen die
Mosaiken in der Wiesbadener Kunsthalle. Beim
Tafelbild sucht er jetzt die Härte und Steifheit,
die puritanische Gewissenhaftigkeit zu über-
winden. Auch er ist noch nicht am Ziel, so
fein die Bildwirkung mancher kleinen Aquarelle
(die nur sämtlich viel zu anspruchsvoll gerahmt
sind) bereits ist. Nicht minder ist Adolf
Schinnerer noch im Ringen. Sein letztes
großes Gemälde, ein „Soldatenquartier", zeigt
indessen kompositioneil und, was viel schwerer
in die Wagschale fällt, in der Farbe einen ge-
waltigen Fortschritt. Walther Teutsch hat
sich von allen früheren Seltsamkeiten befreit.
Seine Waldlandschaft ist ein reifes und doch
auch schlichtes Bild. Eine sehr eigenartige
Malweise von entschiedener Reizwirkung hat
Oskar Coester. Er verbindet mit einer ge-
wissen archaisierenden Steifheit ausgesproche-
nes Gefühl für die Farbe wie für Hell-Dunkel-
verteilung. Der „Angler" und die „Gärtnerin",
zwei Hochformatbilder, wären, in eine Wand
eingelassen, ein sehr vornehmer Schmuck eines
modernen Innenraums. Die Malerei erinnert
an das Email der letzten Arbeiten Marees'.
Adolf Erbslöhs großer Frauenakt ist eine
vortreffliche Diagonalkomposition von leider
mäßig angenehmer Farbenzusammenstellung.
Auch Trum ms Kriegsbild „Mondnacht" büßt
durch die an Theatereffekte erinnernde Farben-
ADOLF SCHINNERER - MÜNCHEN. GEMÄLDE >FIGUREN IN LANDSCHAFT*. NEUE SECESSION.