Bruno Krauskopf-Berlin.
gehört Bruno Krauskopf an, eine Künstler-
natur voll seltsamer und reicher Träume, die
bald mit spielerischer Lebhaftigkeit ein wun-
derliches Wolkenkukuksheim aufdämmern läßt,
bald mit stillem und würdigem Ernste dem
Gegenstande eine erhöhte Geistigkeit zu leihen
bestrebt ist. Zu einer naturalistischen Wieder-
gabe des Objektes kann sich Krauskopfs Tem-
perament nicht verstehen. Für ihn ist die Ma-
lerei absolut Sache des Gefühls, seine Kunst
ist unmittelbarer Ausdruck einer überquellen-
den, reichen Innerlichkeit, die sich wohl von
den Dingen affizieren läßt, aber nach Aus-
reifung der Phantasieen für sie auf der Lein-
wand eine sehr persönliche Ausdrucksform zu
finden weiß. So entstehen Landschaften, reich
an geheimnisvollen Farben und in phantasti-
scher Beleuchtung — ganz unwirklich voll
spukhafter Märchenstimmung. Die Formen er-
scheinen bald eigenwillig gelockert und zer-
rissen, bald in einer konturreichen, kräftigen
Stilisierung. Transzendente Deutung des Ge-
genständlichen ist anstelle einer photographie-
mäßigen Wiedergabe getreten, das Bild ist zum
Ausdruck einer schwärmerisch-schmerzhaften
Sehnsucht geworden, einer Sehnsucht, die sich
jedoch nie ins Uferlos-Abstrakte verliert, die
stets durch ein gut fundiertes handwerkliches
Können in Schranken gehalten wird. Diese
Beherrschung des Handwerksmäßigen tritt mit
vollendeter Selbstverständlichkeit in der Kom-
position, besonders in der Aufteilung der Flä-
chen, ferner in den koloristischen Elementen
und in der Beleuchtung hervor.
In den figürlichen Darstellungen wird bei
Krauskopf das Phantastisch - Spielerische der
Landschaftsbilder durch geistige Elemente er-
setzt. Menschen, nicht in der Zufälligkeit einer
sprechenden Gebärde oder Pose festgehalten,
sondern ihrer Idee nach erschaut und von einem
starken Künstlertemperament ihrem spirituellen
Habitus nach subjektiv souverain gedeutet,
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gehört Bruno Krauskopf an, eine Künstler-
natur voll seltsamer und reicher Träume, die
bald mit spielerischer Lebhaftigkeit ein wun-
derliches Wolkenkukuksheim aufdämmern läßt,
bald mit stillem und würdigem Ernste dem
Gegenstande eine erhöhte Geistigkeit zu leihen
bestrebt ist. Zu einer naturalistischen Wieder-
gabe des Objektes kann sich Krauskopfs Tem-
perament nicht verstehen. Für ihn ist die Ma-
lerei absolut Sache des Gefühls, seine Kunst
ist unmittelbarer Ausdruck einer überquellen-
den, reichen Innerlichkeit, die sich wohl von
den Dingen affizieren läßt, aber nach Aus-
reifung der Phantasieen für sie auf der Lein-
wand eine sehr persönliche Ausdrucksform zu
finden weiß. So entstehen Landschaften, reich
an geheimnisvollen Farben und in phantasti-
scher Beleuchtung — ganz unwirklich voll
spukhafter Märchenstimmung. Die Formen er-
scheinen bald eigenwillig gelockert und zer-
rissen, bald in einer konturreichen, kräftigen
Stilisierung. Transzendente Deutung des Ge-
genständlichen ist anstelle einer photographie-
mäßigen Wiedergabe getreten, das Bild ist zum
Ausdruck einer schwärmerisch-schmerzhaften
Sehnsucht geworden, einer Sehnsucht, die sich
jedoch nie ins Uferlos-Abstrakte verliert, die
stets durch ein gut fundiertes handwerkliches
Können in Schranken gehalten wird. Diese
Beherrschung des Handwerksmäßigen tritt mit
vollendeter Selbstverständlichkeit in der Kom-
position, besonders in der Aufteilung der Flä-
chen, ferner in den koloristischen Elementen
und in der Beleuchtung hervor.
In den figürlichen Darstellungen wird bei
Krauskopf das Phantastisch - Spielerische der
Landschaftsbilder durch geistige Elemente er-
setzt. Menschen, nicht in der Zufälligkeit einer
sprechenden Gebärde oder Pose festgehalten,
sondern ihrer Idee nach erschaut und von einem
starken Künstlertemperament ihrem spirituellen
Habitus nach subjektiv souverain gedeutet,
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