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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 44.1919

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Volbehr, Theodor: Der Bildhauer Eduard Bick
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https://doi.org/10.11588/diglit.9120#0278

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Der Bildhauer Eduard Bick.

stammen, so gibt
man damit einen
Maßstab für die Hö-
he der Forderung,
die der Sammler an
Bildhauer stellte,
deren Werke er
um sich zu haben
wünschte. Und
wenn man schließ-
lich noch erwähnt,
daß die eine von
den drei Abbildun-
gen nach Werken
Eduard Bicks ein
Bronzeporträt des
Sammlers selbst ist
und daß dieses der
stolzen Gruppe der

50 Abbildungen
vorgesetzt wurde,
dann erweckt man
unzweifelhaft in der
Seele desLesers die
Frage: wie kommt
es, daß ein Künst-
ler, der einem sol-
chen Sammler so
wertvoll erscheint,
noch so wenig be-
kanntist? Die Aus-
stellungen der Ber-
liner freien Sezes-
sion brachten 1918
und 1919 einige Ar-
beiten des Künst-
lers, flüchtig wurde
er auch hier und
dort erwähnt, der
weitere Kreis der
Kunstfreunde aber
steht noch abwar-
tend, statt sich von
Herzen über diese
Bereicherung der
künstlerischenKräf-
te unserer Zeit zu
freuen. — Eduard
Bick wurde 1883
als Sohn eines
Silberschmieds im
Kanton St. Gallen
geboren. Er begann
selbst als Silber-
schmied und Zise-
leur* Dann malte er
drei Jahre lang an

EDUARD BICK. HOLZPLASTIK tMÄDCHENt

derMünchenerAka-
demie, ging nach
Rom und fand dort
den Bildhauer in
sich. Eine Mädchen-
figur in Bronze ent-
stand und ward von
Freiherr v. d. Heydt
angekauft. EinWin-
ter in Carrara folgte
und heiße Arbeit
am Marmorblock,
zunächst in Carrara
selbst, dann — von
1912 an — in Ber-
lin. Das Kriegsjahr
1914 führte ihn
nach der Schweiz
zurück. Er genügte
seinerMilitärpflicht.
Der Winter 1916
fand ihn wieder in
Berlin. Ich weiß es
nicht, ob es die
Knappheit der
Kriegsjahre in Be-
zug auf Bronze und
Marmor gewesen
ist, die ihn zur Holz-
bildhauerei hin-
führte. Ich möchte
glauben, daß es vor
allen Dingen für
seine Künstlerhän-
de eine besondere
Freude war, in
dem so leicht bild-
samen und doch
nicht weichlichen
Material des Holzes
zu arbeiten, das so
große Anforderun-
gen an die Sicher-
heit von Blick und
Hand stellt und die
Arbeit des erfin-
denden Künstlers
selbst bis zum letz-
ten Augenblicke
braucht. — Die drei
Abbildungen dieses
Heftes geben solche
Holzplastikwieder.
Sie zeigen, wie treff-
lich es der Künstler
versteht, das Holz
zu beseelen und es
 
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