BELLINGS SYMBOL DES GEMEINSCHAFTSWILLENS
zum bronzeschild seite »8
Von der größten Konsumgenossenschaft
Hollands De Volharding bekam Rudolf
Belling den Auftrag, für den Schalterraum ihres
ausgezeichneten Neubaues — Architekt Jan
Buijs einen symbolischen Schild zu arbeiten,
dessen Sinn durch die umlaufenden Inschrift-
worte von Frau Roland-Holst erklärt wird:
— Oh Mann, oh Frau, sag nicht mehr
„Ich", sag „Wir" — „Ich" schnürt
die Ketten fester, „Wir" macht frei.
Schade, daß dieses starkeWerk mit seiner weit-
hin wirkenden Möglichkeit nicht an den Außen-
bau zu stehen kommt, sondern in den Innenraum,
noch mehr zu bedauern, daß es nicht in Deutsch-
land bleibt. Belling ist der rechte Mann und
Bildhauer, dergleichen überpersönliche Aus-
drucksgesten zu schaffen. Die Arbeiten seines
letzten Jahrzehnts sind alles Abstraktionen des
Figuralen, die über die Natur und die Zufällig-
keiten des Individuellen hinausgreifen und die
bleibende Form menschlicher Bildung in höchst
packendem Gleichnis feststellen. Sein neuestes
Werk gibt vielleicht die bisher stärkste Mög-
lichkeit dieser Kunst: Konzentration der Form
und ihre Erhebung zu abstrakter Gültigkeit;
dergestalt, daß die beiden Köpfe in der Mitte
des Rundschildes von fern vollkommen natur-
wahr erscheinen, ein Paar von höchster Willens-
kraft im Ausdruck — alles Einzelne aber in
erstaunlichem Maße stilistisch abgewandelt wird
ins Ornamentale. Ludwig Justi hat das Werk im
Kronprinzenpalais ausgestellt, paul f. schmidt.
zum bronzeschild seite »8
Von der größten Konsumgenossenschaft
Hollands De Volharding bekam Rudolf
Belling den Auftrag, für den Schalterraum ihres
ausgezeichneten Neubaues — Architekt Jan
Buijs einen symbolischen Schild zu arbeiten,
dessen Sinn durch die umlaufenden Inschrift-
worte von Frau Roland-Holst erklärt wird:
— Oh Mann, oh Frau, sag nicht mehr
„Ich", sag „Wir" — „Ich" schnürt
die Ketten fester, „Wir" macht frei.
Schade, daß dieses starkeWerk mit seiner weit-
hin wirkenden Möglichkeit nicht an den Außen-
bau zu stehen kommt, sondern in den Innenraum,
noch mehr zu bedauern, daß es nicht in Deutsch-
land bleibt. Belling ist der rechte Mann und
Bildhauer, dergleichen überpersönliche Aus-
drucksgesten zu schaffen. Die Arbeiten seines
letzten Jahrzehnts sind alles Abstraktionen des
Figuralen, die über die Natur und die Zufällig-
keiten des Individuellen hinausgreifen und die
bleibende Form menschlicher Bildung in höchst
packendem Gleichnis feststellen. Sein neuestes
Werk gibt vielleicht die bisher stärkste Mög-
lichkeit dieser Kunst: Konzentration der Form
und ihre Erhebung zu abstrakter Gültigkeit;
dergestalt, daß die beiden Köpfe in der Mitte
des Rundschildes von fern vollkommen natur-
wahr erscheinen, ein Paar von höchster Willens-
kraft im Ausdruck — alles Einzelne aber in
erstaunlichem Maße stilistisch abgewandelt wird
ins Ornamentale. Ludwig Justi hat das Werk im
Kronprinzenpalais ausgestellt, paul f. schmidt.