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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 65.1929-1930

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Sch.: Für und Wider der Wohnsachlichkeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.9252#0438

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Für und Wider der Wohnsachlichkeit

entwurf:
r. knöklein.
»original-
k e ra mi k«

Strenge des Konstruk-
tiven gehören zumRecht
der Stunde. Wenn die
Wohnmaschine derFor-
derung des Zeitgeists
entspricht, sei sie will-
kommen; solang sie
noch nicht allen Forde-
rungen Genüge tut,
muß sie vervollkomm-
net werden. Das Amu-
sische, Harte, Befrem-
dende haftet allen radi-
kal neuen, andersarti-
gen Dingen an. Aber
diese neue Welt wird
auch noch ins Klingen
kommen. Die Fragwür-
digkeit gewisser Einzel-
leistungen darf uns na-
türlich nicht zur Ab-
erkennung für die ge-
samte Bewegung ver-
leiten; es kommen ja
überall hundert Vers-
Techniker auf einen
Dichter. Das Verdienst
der neusachlichen Ein-

»terrakotta« ausk: marcell goldscheider

Stellung liegt gerade da,
daß sie das Fundamen-
tale der Aufgabe, das
Kernproblem in seiner
Schlichtheit wieder klar
ins Licht gerückt hat.
Die nackten Wohnnot-
wendigkeiten sind in
ihrer modernen Ver-
möglichung erfaßt, ver-
standen und dargestellt
worden; und hier muß
man grundsätzlich be-
jahen und die Weiter-
entwicklung abwarten.
Sie muß ja naturnot-
wendig über den trock-
nen Zweckverhalt hin-
auszeigen. Hier ist es
gewiß gut, sich der alten
Legende zu entsinnen,
nach der der Schöpfer
erst einen logisch schö-
nen Zweckkörper, den
Erdenkloß hinstellte, ja
hinstellen mußte, ehe er
ihm den Odem, den le-
bendigen, einblies, sch.

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