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traufständig zwei Landarbeiterhäuser ange-
legt worden (Vordem Hofe2a, Heuweg2).
ESCHEDE - SCHELPLOH

Schelploh liegt an der Bundesstraße 191, die
am Ende des 18. Jh. als Chaussee trassiert
worden ist. Die Ansiedlung bestand ur-
sprünglich nur aus einem Einzelhof nördlich
der Straße, der 1589 erstmals urkundlich er-
wähnt ist. Am Anfang dieses Jahrhunderts
wurde der Hof geteilt, verkauft und südlich der
Straße eine zweite Hofstelle errichtet. Bern-
hard Blumenthal, ein Händler und Industriel-
ler aus Hamburg, ließ 1906 auf dem Gelände
des alten Einzelhofes die Gebäude abreißen,
eine prächtige Villa im Stil des Historismus er-
richten und einen Garten anlegen. 1912 nahm
er bereits Umgestaltungen vor: die Villa
wurde durch Balkon, Loggia und Treppen
nach außen geöffnet und somit auf die Gar-
tenanlage bezogen, die der Kölner Stadtgar-
tendirektor Fritz Encke unter Einbezug des
Vorhandenen neu konzipierte. Die Gartenan-

lage ist zum einen bestimmt durch weitläufige
Partien und waldartige Bereiche mit dem Cha-
rakter einer natürlichen Landschaft. Zum an-
deren ist eine Folge von intensiv gestalteten,
geometrisch aufgebauten Gartenräumen da-
gegen abgesetzt, die durch Hecken, Lauben-
gänge und Treillagen begrenzt sind, so das
Rasenparterre, der Rosengarten und der
Wassergarten mit Bassin. Der Garten in
Schelploh ist ein typisches Beispiel für das
neue gartenkünstlerische Schaffen am Be-
ginn dieses Jahrhunderts, als formal geprägte
Anlagen die rein landschaftlichen Gestaltun-
gen verdrängten. Das Gesamtkonzept ist
zwar bis heute erkennbar, Villa und Garten je-
doch in einem schlechten Erhaltungszustand.
Auf der anderen Straßenseite ist über eine ei-
gene Zufahrt das am Waldrand gelegene
Forsthaus aus den dreißiger Jahren zu errei-
chen, ein eingeschossigerZiegelbau mit aus-
gebautem Dach, dessen Gauben und
Zwerchhaus in Fachwerk konstruiert sind.

ESCHEDE- STARKSHORN

Die Ortschaft, 3 km nordwestlich von
Eschede, besteht aus zwei Stellen, die sich
an der Landstraße 281 gegenüberliegen. Der
Hof Nr. 1 ist 1450 als Einzelhof angelegt wor-
den, der Hof Nr. 2 im Jahr 1553 als Kötner-
stelle hinzugekommen. Auf den weiträumi-
gen Hofstellen sind die zahlreichen Gebäude
in nahezu rechtwinkliger Stellung aufeinan-
der bezogen. Während die bäuerlichen Bau-
ten auf Hof Nr. 1 im Laufe der Zeit stärkere
Veränderungen erfahren haben, sind auf Hof
Nr. 2 einige Objekte in alter Bauweise erhal-
ten. Das Vierständerhaus von 1828 liegt hin-
ter alten Eichen von der Straße zurückge-
setzt. An dieser Traufseite hat das zu Wohn-
zwecken ausgebaute Bauernhaus zwei Ein-
gangsbereiche mit einer Laube und einer Ve-
randa, die durch Zwerchhäuser im Dachge-
schoß betont sind. Das kleine Imkerwohn-
haus stammt aus der 1. Hälfte des 19. Jh. In
dieser Zeit betrieb noch jeder größere Hof in
der Südheide Bienenzucht. Imker war häufig
der jüngere Bruder des Bauern, der vom Er-

Schelploh, Luftbild, Bildflug Marwede 262, Nr. 3/7714, Nieders. Landesverwaltungsamt-Landesvermessung - Freigegeben durch Hess. Minister für Wirtschaft
und Verkehr Nr. 407/64, am 11.06.1964


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