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III.

Ägfptische Altertümer.

lOie folgcnden bciden Gcschichten sind mir von einem
ausgezeichncten Kcnner mitgeteilt worden.

Vor etwa fünfzehn Jahren stattete sich ein reicher Licb-
haber von Antiquitätcn cinen Saal mit etruskischcn Vasen,
alten Bronzen, Torsos und mehr odcr minder berwitterten
Reliefs ans. Für die Mitte hätte er gcrn irgendein ägyp-
tisches Kolossalbild gchabt, nnd da er diesen Wunsch gegen
alle Bekannten äußerte, suchte ihn bald ein Händler auf,
der dnrch eincn Korrespondcnten crfahren hatte, daß ein
überlcbensgroßer Ramses aus schwarzem Basalt, von bester
Erhaltung, in den Ruinen von Theben cntdcckt worden
und für hnnderttausend Francs zu erwerben sci.

Unser Archäolog hörte in fieberhafter Aufrcgung die
pompöse Schilderung dcs Kunstwcrkes an, wclches scin
Sehnen bcfricdigen sollte. Aber hunderttausend Francs
sind selbst für eincn Namses cine erklcckliche Summe. Jn-
dessen, da nach des Händlers Versichcrung Prinz X., Herzog
von I. und Marquis Z. sofort bcreit sein würden, den
Kauf abzuschließcn, cntschloß er sich, die geforderte Summe
für das wohlbehaltcn abgeliefertc Standbild zuzusagcn.

Jede Woche erschien der Kaufmann, um über die Schick-
sale des Ramscs zu bcrichten: dic Besitzcrgreifnng, die
 
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