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XVII.

Bücher und Einbände.

^lles, was den Bibliophilen reizt, wird imitirt, von
den Jncunabeln angefangen.

Zu Endc des achtzehnten Jahrhunderts lieferte Lyon
erste Ausgaben von Racine, Rouen solche von Moliere,
Seite für Seite kopirt mit denselben Lettern, Titeln nnd
Schlußstücken. Ebendaselbst wurde 1750 das Buch lü-ss
msrvsilleusös vietoirss ckes kewmss äu uouvsau moncks von
1553 höchst sorgfältig kopirt und, um die Täuschung zu
vollenden, jedes Exemplar im Rauch gebräunt.

Auf der Bertinschen Versteigerung im Jahre 1855
wurden Schauspiele von Molisre in Originalausgabcn zu
75 bis 100 Francs verkauft. Heutzutage sind sie in der
Mode, und aus der Rochebilisreschen Bibliothek erzielte
eine Gesamtausgabe von 1682 15 000 Francs, bei Guy
Pellion der llartulks von 1669: 2200, der Vlissntürops
von 1667: 1220, EsorAes vanckiu von 1669: 1120
Francs u. s. w.

Da jedermaun vollständige Exemplare haben will, hilft
man den unvollständigen auf zweierlei Weise nach. Erstens
wcrden die fehlenden Blätter mit der Fcder kopirt, und
es giebt in diesem Fache Spezialisten ersten Ranges, wenn
auch kciner von den Fälschern in der Regelmäßigkeit dcr
 
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