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VIII.

Alte Bilder.

Iim Jmitiren alter Gemälde leistet die schwarze Bande
besonders ausgezeichnetcs, und ihre Mittel, die Fabrikate
in Umlanf zu setzen, harmoniren mit den Künsten, ihnen
das Aussehen von echten Meisterwerken zu geben. Seit
vierzig Jahren hat Belgien die Hobbema, Teniers, Micris,
Metsn, Ruijsdael und vor allen die van Goyen zu hun-
derten gcschaffen und den Letztgenannten dadurch fvrmlich
in die Mode gebracht.

Ein Freund wollte mir nicht glauben, daß es schwer
sei, sich nicht täuschen zu lassen.

Jch besitze, sagte er, von meinem Vater her einen
kleinen Veronese, nur eine Stndie, aber nach dem Urteil
von Kennern ein Juwel. Nun genügt es, die Rückseite
dieses ehrwürdigen Stückes zu untersuchen, um sich zu über-
zeugen . ..

Halt, unterbrach ich ihn, das bcweist nichts. Sehr oft
kauft der Fälscher für wenige Francs ein schlechtes altes
Bild, wäscht cs vorsichtig ab und malt seinen alten Meister
anf die alte Leinwand. Oder er leimt die Kopie eines
alten Bildes auf die alte Leinwand.

Allein dann muß man doch dic frische Malerei er-
kcnncn?
 
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