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Der Lotteriefuchs.

Von allen den zahlreiche» Freunden und Bekannten aus
dem nahe gelegenen Städtchen, die mich hin und wieder auf
meinem einsam gelegenen Gute besuchten, war mir Niemand
willkommener als der Krcisrichtcr Mirus. Denn er brachte
stets ein heiteres Gesicht mit, war voll des köstlichsten Humors
und mancher gute Witz entfuhr seinen Lippen, ohne daß cr'S
wußte oder suchte. Dabei war er ein Mann von unbeschol-
tener Rechtlichkeit in jeder Beziehung, namentlich in seinem
Richtcrbcrufe einsichtsvoll, treu und anhänglich. Ich kannte
lhn seit meiner Jugendzeit und eine warme, unwandelbare
Freundschaft kettete uns aneinander. Außer der Gleichheit un-
serer Gesinnungen und Lcbensansichtcn verbanden uns auch
noch zwei äußerliche und zufällige Umstände, daß wir Beide i

nämlich durch unser Vermögen unabhängig und Beide unver-
heirathet waren und • — bleiben wollten. Wenn mein Freund
in den Augen Mancher einen Fehler hatte, so war es der,
daß er gern allerlei Neckereien und Spaß liebte und sich manche
wohlgelungene Mystisikationcn erlaubte. Im Grunde genommen
würzten diese aber nur seinen Umgang und da sie harmloser
Natur waren, verletzten sie Niemanden, am wenigsten mich,
der ich ihn genau kannte und wußte, wie ich mit ihm dran
war. Reiten und Jagen war seine Liebhaberei; erstcre theilte
ich im vollen Maße, letztere weniger.

Ich hatte bei meinem Gute vortreffliche Weide, die mich in
den Stand setzte, die Pferde, die ich zum Reiten und Fahren und zur
Bewirthschaftung meiner umfangreichen Ländereien nöthig hatte,
selbst zu züchten. Kamen sie mir auch Alles in Allem ge-
rechnet ziemlich thcuer zu stehen, so machte mir die junge Nach-
zucht doch das Jahr über viel Vergnügen und ein harmloser
Zeitvertreib auf einem einsam gelegenen Gehöfte ist schon etwas
werth. Außerdem wußte ich, was ich von meinen eigenen
Fohlen zu erwarten hatte und brauchte mich nicht, wie viele
meiner Nachbarn dies thun mußten, von Roßhändlcrn täuschen
und anführen zu lassen. Der Krcisrichtcr war aber noch mehr
Pferdenarr wie ich; er konnte stundenlang an der Hecke meines
Baumgartcns, in welchem tagsüber die Fohlen sich aufhiclten,
stehen und dem Spielen und Tummeln der gewandten Thicre
zuschauen. Oft sogar verbrachte er die ganze Zeit, die er zum
Besuche bei mir bestimmt hatte, gaffend an dem Zaune, und
wenn er dann nach der Uhr sah und inne wurde, daß seine
Mußezeit verstrichen war, so rief er mir nur einen „guten
Tag, Werner!" in's Fenster herein und trollte wieder fort,
ohne sich im Hause bei mir sehen zu lassen.

Ich hatte damals unter meinen Fohlen eine vier und ein
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Lotteriefuchs"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Muttenthaler, Anton
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Glücksspiel
Karikatur
Verkauf
Lotterielos
Satirische Zeitschrift
Juden

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 27.1857, Nr. 628, S. 9
 
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