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Der Sprachmeifter.

Meine frühesten Jugendcrinnerungen datiren aus derKlo-
sterschnlc einer Landstadt, deren emsige Sorge es war, den
Grund zu jeder weiteren Bildung mit der Erlernung der la-
teinischen Sprache zu legen. Nachdem wir ein halbes Stund- j
chcn lateinische Meßlicdcr gesungen hatten, empfingen wir den
Lehrer mit einem lateinischen Gruße, um aufmerksam seinem
lateinischen Vortrage zuzuhören. Sonn- und Wochentage, Vor-
und Nachmittag, stets war die ehrwürdige Sprache der Szipi-
oncn unser ununterbrochenes Thema, ja selbst außer den Schul-
stunden, und so weit der Bann des Klosters reichte, durste
nur lateinisch gesprochen werden.

Gab cs je einen Kühnen, der dieses Gebot verletzte, gleich
war ciner der Lehrer da, die den Klostergang wie Schildwa-
che» auf und abgingen und spionirte», und brachte mit seinem:
»l^avete linguis!" schnell Alle zur Ruhe; dann aber wandte
er sich mit Donnerstimme zu dem Vermeffenen, der deutsch ge-

sprochen hatte:,, Und du, Schmidt, du Galgenstrick! du schreibst
mir zur Strafe das Capitrl von der Schlacht bei Cannä zehn-
mal ab!"

Zu diesem klassischen Zwange gesellte sich bei mir noch die Noth-
wendigkeit, die jüngern Schüler des Gymnasiums zu unterrichten,
da mir meine Eltern früh starben, und mich ohne alle Unter-
stützung ließen. Es war daher kein Wunder, wenn mir das
Latein zur zweiten Muttersprache wurde, wenn ich sogar manch-
mal, wie mich meine Quartierfrau versicherte, aus dem Schlafe
lateinisch sprach!

Nachdem ich dem Gymnasium entronnen war, änderten
sich meine Verhältnisse an der Universitätsstadt wenig zu mei-
nem Vortheil. Meine ganze Zeit theiltc sich wieder zwischen
Unterricht nehmen und Unterricht geben, und das Letztere warf
just so viel ab, um von der Hand zum Mund zu lebe».

Zwei Monate im Jahr, August und September, war ich

IS
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Sprachmeister"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Muttenthaler, Anton
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Stadt <Motiv>
Gebirge <Motiv>
Aussicht
Wanderer <Motiv>
Tal
Karikatur
Landschaft <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 27.1857, Nr. 638, S. 89
 
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