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Ein alter Wechsel.

(Fortsetzung.)

„Lassen Sc fort den Jauhann, Herr Schnack u» Bauer!"
rief der Jude rasch, „ass mcr werden abmachen können onscr
Geschäft doch wohl ohne fremde Hilf. Wenn Sic nich wollen
was abkahfe» vnn inir, worum soll ich nich was kennen ab-
kahfcn vun Sie?"

Die geschäftliche Ueberzcugung, die in diesen Worten lag,
hielt Schnack von seinen weiteren Befehlen behufs der Juden-
vertreibung zurück.

„Haben Sc nir von leichte Dokatche, faule Geldsorte»,
was Niemand nehmen will?" frug der Jude.

Schnack der eine Nachfrage nach ganz andern Gegenstän-
den vcrmuthct hatte, winkte gebieterisch nach Johann hinüber,
um diesem die Spedition des Zudringlichen aufzutragen, aber
der Jude wußte noch ei» Mal sich Gehör zu verschaffen.

„Werthcstcr Herr Schnack nn Bauer," rief er, „hören !
Se mer noch an mein letztes Wörtche. Js es nich ahf die
eine Art, wo mcr können cn Geschäftche machen, so werd's
sein ahf eine andre Art. Ich bin ä Mann, wo was riskirt
ahf eigene Hand. Ich kahf aach alte Wechslichs, die schon sein
gelegen in de Vergeßlichkeit viele Johr. Sehen Se nach in
Ihr Portefcll; ass mer werden machen en Geschäftche."

Wenig hätte gefehlt, so wäre jetzt der heftige Schnack
nach seinem Bambusstocke gesprungen, um den Juden für diese
Zumuthung etwas derb zu antworten. Der ruhige Bauer je-
doch fiel seinem Compagnon in den Arm und zog ihn ruhig
auf die Seite, wo sic heimlich mit einander flüsterten, während
der Jude auf die möglichst bescheidene Weise sein Anerbieten
nochmals wiederholte.

„Wir wollen sehen, ob mit Euch ein Geschäft zu machen
ist," begann jetzt der Compagnon Bauer, indem er nach der
Schublade dcS Geldschrankes ging, „aber hütet Euch wohl, mir
ein Spottgcbot zu machen, sonst —". Hierbei deutete Bauer
auf den noch immer weiterer Befehle harrenden Johann.

„Ich sag Se, Herr Schnack un Bauer, mer werden fer-
tig werden aach ohne den Herrn Jauhann," versicherte der Jude
und nahm eine alte Hornbrille aus der Tasche.

„Kennt Ihr einen gewissen Nathan Jakob, der früher
einen Kramhandel hier m» Orte hatte, aber vor fünf Jahren
heimlich fortging?" frug Bauer, den Wechsel, der gestern Ja-
kob um seine Freiheit gebracht, in der Hand haltend.

Man hätte meinen sollen, daß bei Nennung jenes Namens
ein rascher Freudestrahl über des polnische» Jude» Gesicht fuhr,
allein gleich darauf waren seine Züge so ruhig und einfältig
als vorher.

„Jakob? Wie is mer doch," rief er, „gekeimt Hab ich

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein alter Wechsel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

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Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Ille, Eduard
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Geschäftstüchtigkeit
Juden

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 27.1857, Nr. 636, S. 73
 
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