Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
*) Aus den demnächst erscheinenden „Mythen und Sageil Tirols, gesammelt und herausgegeben von Ritter von Alpenburg."

Bestellungen werden in allen Buch- und Künste I-n _ ..

y - Handlungen, sowie von allen Postämtern und ‘

Zeitniigsexpeditionen angenommen.

Erscheinen wöchentlich. SnbscriptionspreisYYVTT
für den Band von 26 Nummern 3fl. 54 kr. od. ' aa v 11.
2 Rthlr.SSgr. Einzelne Nummern 12 kr. od. 4 Sgr.

Sagen und Mythen aus Tirol s)

I. Vas Venediger-Manndl auf drin Lonnwrndjoch.

Vor Alters kam alljährlich ein dunkel gekleidetes Männlein
aus Venedig, welches, wie es viele seines Gleichen im Brauch

hatten, Goldstufen und Goldsand, ja auch Goldstaub aus den
Quellen und Bächen sammelte, und stets bei letzteren in den
Thalcngen, besonders am Souuwendjoch, arbeitete.

Es kam im Frühjahre und zog im Herbste ab, war ein
gutmüthiges stilles Maundel, und blieb jedesmal, wenn es
heimreiste, beim Sennin der nahen „Kothalpe" beim Sonn-
wcndjoch über Nacht, welche gegenwärtig dem Wirth zu Reit,
Praxmarer, und dem Wirth zu Rothholz, Esterhammer, gehört,
und zunächst „den Kögeln" (Berge) liegt, welche sich im herr-
lichen Achcuthalersce spiegeln.

Es traf sich einst, daß der alte ehrliche Senn von der
Kothalpe starb und au seine Stelle ein verschmitzter alter
Böscwicht kam.

Das Vcncdigcr-Manudl kehrte wie gewöhnlich wieder zum
Nachtlager zu, jedoch der neue Senn, vom Teufel der Hab-
sucht verführt, wollte dasselbe während der Nacht umbringen
und sich den Reichthum ancignen; aber der Hirtenbub wußte
den Schatzgräber zu warnen, daß er sich retten konnte.

Seit dieser Zeit kam der Venediger nicht mehr; der Hirten-
bub wurde später Knecht im „Jsarwinkl" in Bayern. Da
traf ihn das Loos, daß er einberufeu wurde und nach Italien
marschireu mußte. Sein Regiinent tvnrde nach Venedig gelegt.

Nach einigen Tagen schleuderte der Soldat neugierig an
einigen schöucu Palästen am Canal grandc vorbei, als er aus
einem Fenster des ersten Stockes beim Namen gerufen wurde,
und man ihm hinauf zu kommen winkte.

Er stieg sogleich über die breite Marmorsticge empor, wo
ihn ein edler Venediger in schwarzer Sammetkleidnng empfing
der ihn in ein wundervoll prächtiges Zimmer führte, ans einem
Sopha ihn Platz nehmen ließ, sich zu ihm setzte und begann:

I

14
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Sagen und Mythen aus Tirol"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Balkon
Soldat <Motiv>
Mantel <Motiv>
Schweben <Motiv>
Palast <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Venezianer
Venedig <Motiv>
Thema/Bildinhalt (normiert)
Winken <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 27.1857, Nr. 640, S. 105
 
Annotationen