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*' Handlungen, sowie von allen Postämtern und =! preis für den Band von 28 Nummern 3 st. 54 kr.

ZcitungSerpedttionen angenommen. _ oder 2Rthlr.5Sgr. Einzelne Numincr» kosten 12kr.oder4Sgr.

Der Lotteriefuchs.

(Schluß.)

Ich harrte klopfenden Herzens seiner Rückkehr. Alles kam,
wie ich es erwartet hatte. Der Förster hatte einen wahren
Todesschrecken bekommen und fest behauptet, er werde mit Un-
recht beschuldigt und hatte dann tausend ängstliche Fragen ge

stellt, die alle mit Nichtwissen beantwortet wurden. Dann war
er sogleich, nach meines Verwalters Weggänge, zum KrciSrichter
in'S Haus gelaufen.

Gut! Die kleine Jntriguc, ich glaube, cs ist die einzige, !
die ich Zeit meines Lebens eingcfädelt habe, war im besten Gange j
und mußte, wenn nichts Störendes dazwischen kam, gelingen, i
Nur Eile war nöthig, denn der Zufall konnte die Wahrheit
jeden Augenblick an's Licht bringen. Ich eilte daher, einen
neuen Schreckschuß abzuschießen. Sofort sandte ich eine» Boten
an den Arzt, der dem Kreisrichtcr gegenüber wohnte, mit der
Bitte, sofort einen Postwagen zu nehmen und zu mir heraus
zu kommen. Zufällig war eine meiner Mägde erkrankt. Ich
hoffte und der Erfolg zeigte, daß ich richtig gerechnet, mein
in Angst gesetzter Freund werde mit Furcht und Zittern die
Thür des Doktors beobachten, ob dieser vielleicht gerufen werde.

Eine halbe Stunde nachher setzte ich mich selbst auf meinen
Rappen und ritt zum Städtchen. Ich wählte meinen Weg durch
die Straße, in der mein Freund wohnte und beobachtete sein
Fenster schon von Weitem. Denn nun mußte cs sich zeigen,
ob meine List gelungen. Richtig! Sobald er den Hufschlag

eines Pferdes hörte, kam er mit verstörtem Angesicht ans Fenster.

Ich rief ihm vom Pferde ohne anzuhalten: „Guten Mor-
gen, alter Junge!" zu, „Du siehst ja so grämlich aus, als ob
Du schlecht geschlafen hättest!"

Rasch und zitternd öffnete er das Fenster und sagte halb
leise: „Komm doch einen Augenblick herein, Werner!"

„Nein, bester Freund!" erwiderte ich nachlässig, „ich habe
keine Zeit; ich will noch nach S. zum landwirthschaftlichcn Vereine."

„Gott! Du mußt aber Zeit haben," bat er leise mit

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Lotteriefuchs"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Muttenthaler, Anton
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Fenster <Motiv>
Pferd <Motiv>
Furcht <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 27.1857, Nr. 630, S. 25
 
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