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206 Einfaches Mittel.

Streit, 'en Wortwechsel g'habt; ich Hab' ihr die schönsten
Wort' geben, glauben's, daß es was g'holfen hat? Gnaden
Herr Assessor! Da nimm i denn in meinem Aerger und
Zorn meinen Stock, natürlich blos um spazieren z'gehen und
mein' Wuth a bisl zu Verlusten; wie aber mein' Urschet mich
den Stock nehmen sieht, da wird's plötzlich ganz zahm und
sreundlich, gibt mir die schönsten Worte und so is g'west,
Gnaden Herr Assessor, und nit anders!"

„Euer Weib aber behauptet, Ihr hättet sic geschlagen
und klagt ans Scheidung!"

„Auf Scheidung klagt's? Das is was anders! da bin
ich ganz einverstanden damit, Gnaden Herr Assessor; ja, ich
hab's prügelt!"

„Der Grund aber, daß Ihr sie nur geschlagen habt,
reicht nicht hin zur Scheidung."

„So? ja wissen's was, Gnaden Herr Assessor, wenn
Sie's erlauben, lauf' i schnell heim und hau 's!"

Gastfreiheit-

Bei einer zahlreichen Gesellschaft, bestehend aus Leuten von
den verschiedensten Ländern, stritt man sich, welches wohl das
gastfreieste Land auf Erden sei. Der Eine nannte dies, der
Andere jenes; endlich legte auch ein Preuße seine Stimme ab
und meinte, Preußen sei gclviß das gastfreieste Land auf Er-
den, denn, sagte er, „sehen se nur emal Berlin an, dort
kann doch ein Jeder für sein Jeld haben was er nur
immer will."

Aus Thüringen.

Ein Bauer liest in der Zeitung: „Köln, am 7. Dezem-
ber. Heute kam Se. Majestät der König zu den Jubiläums-
Festlichkeiten des 12. Garderegiments zu Fuß von Berlin
hier an." — „Ne, aber das muß ich sage, da muß der
König gut zu Fuße sei', wenn e so von Berlin bis Köln
geht, un bei der Kälte; er hat doch wohlPfere un Wagen genug."

Richtige Erklärung.

Professor. „Wie so entging Cäsar den Pfeilen des
feindlichen Heeres?"

Student. „Weil er über den Nil schwamm."

Professor. „Sie müssen sich deutlicher ausdrücken!
Cäsar schwamm ganz nackt über den Nil und entging den Ver-
folgungen und Pfeilen des feindlichen Heeres, weil er sich
wohlweislich verkleidet hatte."

Vorzug des Menschen.

Nicht Wurm, nicht Käfer ist so geringe,

Daß er nicht ein ganzes Röckchen trägt;

Kein Vöglein ist je so weltverlassen,

Daß es nicht ins cig'ne Nest sich legt;

Nur der edle Mensch, entblößt von diesen Gaben,
Muß, leider! Wirth und Schneider haben!

Sie kennt ihren Mann.

Bauersfrau. „Branntwein ist das Seppel?" — Fuhrmann Seppel. „Ja, Nanni!" — Bauersfrau
(fängt zu schluchzen an). „Seppl, ach Gott, mei' Mann is g'storbcn, mei' Mann is g'storben!" — Seppel. „Was
fällt Euch denn ein, Nanni?" — Bauersfrau (schluchzt fort). „Ach Gott, freilich is mei' Mann gestorben, seitdem
ich heute Morgen von daheim fort bin; denn wenn der noch lebte, führte kein Mensch 'en Branntwein aus!"
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Sie kennt ihren Mann"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Verzweiflung
Fass
Annahme
Fuhrmann
Ehemann
Bäuerin <Motiv>
Branntwein
Karikatur
Tod
Gespann <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 28.1858, Nr. 678, S. 206

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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