4 *8cjitÜunflcn «erden in allen Buch- und K«n.t- ^ XXXII.
Z^uL"u»g°n. sowie '« aucn Postämter» und H ----- -60.
senung-erpeditionen angenommen.___ _r?-°-
Der Pfingstkönig.
(Schluß.)
Eben schlug cs drei Viertel auf vier. Ter alte Herr saß im
! Lehnstuhle und hatte sich eine neue Pfeife gestopft, als die Tl'ürc
! aufgcriffcn wurde, Mischka duftend von Parfüm cintrat, und sich in
j ein Fauteuil warf, indem errief: ,,Wasistdas für eine Manier,
! baß unsereiner nicht sogleich vvrgelasscn wird?" — Der Alte
I blinzelte mit unterdrücktem Lachen und sagte schlau: „Mischka,
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zünde mir die Pfeife an!" — „Sie haben ja Fidibus »eben
sich; zünden Sie sich die Pfeife selber an!" — Herr von,
Karpüthy machte große Augen. Er dachte, der Junge wisse
vielleicht selbst nicht, was heute für ein Tag sei, demnach noch
größere Ucbcrraschung zu erwarten. „Bist Du verliebt, Bursche,
daß Du so zerstreut bist? Weißt Du nicht, daß heute Pfing-
sten ist?" — „Das mögen die Geistlichen und Kalendcrmacher
wissen, was geht das mich an?" — „Ei, ei, besinne Dich
doch, daß Du um drei Viertel auf vier aufhörst Pfingstkönig
zu sein." — „Na, und dann?" fragte Mischka, nicht im
geringsten betroffen, indem er mit seinem Seidcntuchc über
die antiken Opalknöpfe seines Schnürrockcs fuhr. — „Und
dann!" rief Herr von Karpüthy, der in Wuth zu kominen
anfing; „von dem Augenblicke an bist Du kein Kavalier mehr!"
•— „Was bin ich denn?" — „Was Du bist? Ein Bauer
bist Du, ein Betyür, ein Taugenichts, ein hergelaufener Lüm-
mel, der mir die Hand küssen mag, wenn ich ihn als Haj-
duken aufnehmc, damit er nicht Hungers oder am Galgen
sterbe!" schrie der Alte. — „Ja, übermorgen, wenn's Acpfel
schneit!" lachte Mischka auf, sich den Schnurrbart drehend; „ich
bin nicht mehr und nicht weniger als Michael,. Edler von
Kisch, Herr, der Herrschaft Almüschfalva, welche Herrschaft ich
vorgestern aus der Masse von Kasimir Almüschfalva für hun- .
dcrt und zwanzigtausend Gulden gekauft habe, und zwar im j
Wege einer gerichtlichen Erckution, die mir den sichersten Be-
sitztitcl gibt." — Herr von Karpäthy sprang bei dieser Er-
klärung vom Lehnstuhle auf, und gaffte de» Jungen verblüfft
und offenen Mundes an. — „Uni hundert und zwanzigtauscud
Gulden? Wo und wann hast Du so viel Geld erworben?"
— „Auf die ehrlichste Weise" erwiderte Mischka lächelnd; „Sic I
wissen, welch' Glück ich stets im Spiele hatte ?■ Die ersten :
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Z^uL"u»g°n. sowie '« aucn Postämter» und H ----- -60.
senung-erpeditionen angenommen.___ _r?-°-
Der Pfingstkönig.
(Schluß.)
Eben schlug cs drei Viertel auf vier. Ter alte Herr saß im
! Lehnstuhle und hatte sich eine neue Pfeife gestopft, als die Tl'ürc
! aufgcriffcn wurde, Mischka duftend von Parfüm cintrat, und sich in
j ein Fauteuil warf, indem errief: ,,Wasistdas für eine Manier,
! baß unsereiner nicht sogleich vvrgelasscn wird?" — Der Alte
I blinzelte mit unterdrücktem Lachen und sagte schlau: „Mischka,
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zünde mir die Pfeife an!" — „Sie haben ja Fidibus »eben
sich; zünden Sie sich die Pfeife selber an!" — Herr von,
Karpüthy machte große Augen. Er dachte, der Junge wisse
vielleicht selbst nicht, was heute für ein Tag sei, demnach noch
größere Ucbcrraschung zu erwarten. „Bist Du verliebt, Bursche,
daß Du so zerstreut bist? Weißt Du nicht, daß heute Pfing-
sten ist?" — „Das mögen die Geistlichen und Kalendcrmacher
wissen, was geht das mich an?" — „Ei, ei, besinne Dich
doch, daß Du um drei Viertel auf vier aufhörst Pfingstkönig
zu sein." — „Na, und dann?" fragte Mischka, nicht im
geringsten betroffen, indem er mit seinem Seidcntuchc über
die antiken Opalknöpfe seines Schnürrockcs fuhr. — „Und
dann!" rief Herr von Karpüthy, der in Wuth zu kominen
anfing; „von dem Augenblicke an bist Du kein Kavalier mehr!"
•— „Was bin ich denn?" — „Was Du bist? Ein Bauer
bist Du, ein Betyür, ein Taugenichts, ein hergelaufener Lüm-
mel, der mir die Hand küssen mag, wenn ich ihn als Haj-
duken aufnehmc, damit er nicht Hungers oder am Galgen
sterbe!" schrie der Alte. — „Ja, übermorgen, wenn's Acpfel
schneit!" lachte Mischka auf, sich den Schnurrbart drehend; „ich
bin nicht mehr und nicht weniger als Michael,. Edler von
Kisch, Herr, der Herrschaft Almüschfalva, welche Herrschaft ich
vorgestern aus der Masse von Kasimir Almüschfalva für hun- .
dcrt und zwanzigtausend Gulden gekauft habe, und zwar im j
Wege einer gerichtlichen Erckution, die mir den sichersten Be-
sitztitcl gibt." — Herr von Karpäthy sprang bei dieser Er-
klärung vom Lehnstuhle auf, und gaffte de» Jungen verblüfft
und offenen Mundes an. — „Uni hundert und zwanzigtauscud
Gulden? Wo und wann hast Du so viel Geld erworben?"
— „Auf die ehrlichste Weise" erwiderte Mischka lächelnd; „Sic I
wissen, welch' Glück ich stets im Spiele hatte ?■ Die ersten :
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Pfingstkönig"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)