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2ß Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst-
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^eitnngsexveditionen angenommen.

-s. — — Erscheinen wöchentl. ein Mal. Subscriptions- , -

E preis für den Band von 26 Numm. 3 fl. 54 kr. hvl-

ob. 2 Rtkilr. 5 Sar. Einzelne Nummern 9 kr. od. 2'/» Sar.

Die schö' Ccnzi vo' Mitte'wald.

Von Kr. v. Kobell.

(Schluß.)

Da is d' Cenzi in' Tod d'erschrocka. hat a bißl umanand
in der Stubn, als wann se s' verlegt hütt' und sagt:

" drauchts es nit mitz'nehma, Vater, 'kimmt nacha d' Lene mit
^ Zither 'rüber und da bleib' ma' schö' beinand hocka bis
"s halbi zehni und 'mach Qciif nachcr auf."

^ , »Is cm’ recht", sagt der Alt, und geht. — Es is schö' j

n^’ n’ wen'g dunkl 'worn, da schleicht dces Diendl mit Angst 1

und Herzklopfa an die Arrestkammer und g'schickt und staad
probirt s' die Schlüssl und spirrt d' Thür a»f.

„Jesses d' Cenzi!" will der Flori schreia, aber sie hebt
ihm d' Hand für's G'sicht und sagt: „Staad, staad um Gottes-
willn und mach', daß d' furtkimmst, Flori, mci' Flori, no' staad
und g'schwiud!"

Da hat s' der Bua g'halst und 'küßt und is 'naus und
glückli' furt, hat Niem'd bigcgut. D' Ccnzi hat wieder zua-
g'spirrt, hat unfern Herrgott 'dankt, daß 's so guat 'ganga is
und na' fleißi' 'paßt, bis s' 'n Vater hat kemma scgn und hat
ihm glci' auftho'. Der hat sein Rock wieder an' Nagl g'hängt,
wier er's gwohnt gwcst is. Da sagt die schlau Cenzi (a' g'schcits
Madl is s' gwest): „I' woaß nit Vater, was der Canari-

vogl heunt hat, sunft schlaft er fest, heunt flutschert er nllcwei'
umanand, daß ebber a' Katz in der Kammer is."

„Was?! mei' Canarivogl und a' Katz, waar' ma' nit
lieb", und nimmt er 's Licht und geht in d' Kammer, und d'
Cenzi machts g'schwind wieder richti' mit die Schlüssl in den
altn Rock, und hat ihm dabei denkt: „Gottlob, daß so a' Rock
nit redn ko'."

Und der Canarivogl hat wieder g'schlafa und koa' Katz
is nit dagwest und d' Cenzi hat gsagt: „Guat Nacht", und is
in ihra Kammer und der Alt' hat si' aa' niederg'legt. —

II.

Den andern Tag hats natürli' über dees Durchbrcnna von
'n Flori an' großn Spetakl gcbn. Wie der Peter in der Frua
nach ihm hat schaugn wolln und hat d' Thür anfgspjrrt und
find't 's Rest laar, is er dagstandn wie verstoanert, na' hat er
der Cenzi g'schrie'n, ob s' nix g'scg» hält und mit an Dietrich
müßt aufg'macht worn sei' und über d' Hofmauer muaß er sei'.


Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die schö' Cenzi vo' Mitte'wald"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Barth, Ferdinand
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Gefangener <Motiv>
Fluchthilfe
Befreiung <Motiv>
Gefängnis <Motiv>
Karikatur
Liebhaber
Junge Frau <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 56.1872, Nr. 1406, S. 201
 
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