HEINRICH MAGIRIUS
144 Döben, Krs. Grimma, Kirche, Altar von Franz Ditterich
d.Ä., 1591.
ob ehrs gleich von keinem lehrmeister gelernet“.91
Seine Kunst muß in Freiberg so gefallen haben, daß
ihm gleich die wichtigsten Aufträge zufielen, näm-
lich die Herstellung einer neuen Ausstattung für
die Stadtpfarrkirche St. Petri, der „hohen“ Kanzel
1588, des Altars 1589, von dem es heißt, daß er „mit
vielen schönen Bildern, künstlichen Gemelden und
Schrifften“ geziert gewesen sei, und der Taufe
1590. Die Ausstattung verbrannte 1728. Offenbar
besaßen schon diese Werke Charakteristika, die
dem Zug der Zeit zum „Malerischen“, zum Feinen,
Reichen und Farbigen entsprach. Die zünftigen
Freiberger Bildhauer in Stein beschwerten sich
1589 und erneut 1596 beim Rat über Franz Ditte-
rich und erwirkten die Entscheidung, daß Ditterich
als nichtgelernter Steinmetz und Bildhauer nur in
Holz arbeiten dürfe. An dieser Entscheidung war
auch Nosseni in Dresden beteiligt, der die Freiber-
ger Bildhauer von seinem „Monumentbau“ her ge-
nau kannte:10^ „Darnach hat Frantz Dieterich ahn-
gelobt, sich itzt und hierfürder den Bildhauern in
stein gäntzlichen zu enthalten, wil weder große Bil-
der noch Epitaphia und leichsteine in stein hauen,
auch keine Jungen darauf lernen, noch fürnehmen,
das der Architektura zuwider. Da er aber ihnen
Selbsten, von Lusts wegen vor sein Hauß oder et-
lichs damit zu verehren oder zu vorkauffen, kunst-
stücklein äusser Epitaphien machen und in stein
145 Strehla, Krs. Riesa, Kirche, Altar von Franz Ditterich d.Ä., 1605
172
144 Döben, Krs. Grimma, Kirche, Altar von Franz Ditterich
d.Ä., 1591.
ob ehrs gleich von keinem lehrmeister gelernet“.91
Seine Kunst muß in Freiberg so gefallen haben, daß
ihm gleich die wichtigsten Aufträge zufielen, näm-
lich die Herstellung einer neuen Ausstattung für
die Stadtpfarrkirche St. Petri, der „hohen“ Kanzel
1588, des Altars 1589, von dem es heißt, daß er „mit
vielen schönen Bildern, künstlichen Gemelden und
Schrifften“ geziert gewesen sei, und der Taufe
1590. Die Ausstattung verbrannte 1728. Offenbar
besaßen schon diese Werke Charakteristika, die
dem Zug der Zeit zum „Malerischen“, zum Feinen,
Reichen und Farbigen entsprach. Die zünftigen
Freiberger Bildhauer in Stein beschwerten sich
1589 und erneut 1596 beim Rat über Franz Ditte-
rich und erwirkten die Entscheidung, daß Ditterich
als nichtgelernter Steinmetz und Bildhauer nur in
Holz arbeiten dürfe. An dieser Entscheidung war
auch Nosseni in Dresden beteiligt, der die Freiber-
ger Bildhauer von seinem „Monumentbau“ her ge-
nau kannte:10^ „Darnach hat Frantz Dieterich ahn-
gelobt, sich itzt und hierfürder den Bildhauern in
stein gäntzlichen zu enthalten, wil weder große Bil-
der noch Epitaphia und leichsteine in stein hauen,
auch keine Jungen darauf lernen, noch fürnehmen,
das der Architektura zuwider. Da er aber ihnen
Selbsten, von Lusts wegen vor sein Hauß oder et-
lichs damit zu verehren oder zu vorkauffen, kunst-
stücklein äusser Epitaphien machen und in stein
145 Strehla, Krs. Riesa, Kirche, Altar von Franz Ditterich d.Ä., 1605
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